PM 122 | 25.10.2010
Gottesdienste und Konzerte zum Reformationstag

Gemeinden erinnern an Leben und Werk Martin Luthers

Der Reformationstag am 31. Oktober wird im gesamten Gebiet der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit Gottesdiensten, Konzerten, Vorträgen und Festen gefeiert. Evangelische Christen erinnern an diesem Tag an das Leben und Wirken des Reformators Martin Luthers.

Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten ist das traditionelle Reformationsfest in Lutherstadt Wittenberg. In der Stadtkirche predigt im Festgottesdienst (10 Uhr) Lise-Lotte Rebel, Bischöfin der lutherischen Dänischen Volkskirche des Bistums Helsingør. Im parallel stattfindenden Gottesdienst in der Schlosskirche hält die Predigt Prälat Stephan Dorgerloh, Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Lutherdekade.

Rund 500 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus ganz Deutschland kommen zum diesjährigen „Lutherspass“ in Wittenberg zusammen. Höhepunkte des Konfirmandentreffens sind der Jugendgottesdienst und der anschließende Umzug durch die Wittenberger Altstadt bis zur Schlosskirche. Vor der historischen Thesentür werden die Konfirmanden von Landesjugendpfarrerin Dorothee Land gesegnet und verabschiedet. Unter dem Titel „Dass ich eins mit Christus würde“ veranstalten die Evangelische Akademie und die Stiftung Luthergedenkstättenstiftung eine Tagung zum Thema Luther und die Mystik. Die Wittenberger Hofkapelle spielt im Bugenhagenhaus (15 Uhr) ihr Abschlusskonzert im Rahmen des Renaissancemusikfestivals. In der Schlosskirche (17 Uhr) präsentieren der Jugendchor vom Dom zu Haderslev (Dänemark) sowie der Chor und das Bläserensemble der Schlosskirche Lieder aus Skandinavien.

Die Marktkirchengemeinde in Halle lädt zu einem festlichen Gottesdienst (10 Uhr) mit Choralbearbeitungen über Lutherlieder von Johann Sebastian Bach ein. Im Anschluss findet ein Podiumsgespräch zum Thema „Wertevermittlung in unseren Schulen“ statt. Fachleute diskutieren die Chancen und Grenzen von schulischem Religions- sowie Ethikunterricht.

In Eisleben, dem Geburts- und Sterbeort Martin Luthers, gibt es einen gemeinsamen Gottesdienst (10 Uhr) aller drei Stadtgemeinden in der Andreaskirche. Dort wird auch ein Konzert (17 Uhr) zum Reformationstag zu hören sein. In Torgau, dem Geburts- und Sterbeort von Luthers Ehefrau Katharina von Bora, findet bereits am Samstag (30. Oktober, 17 Uhr) in der Schlosskirche ein Konzert mit Musik aus der Reformationszeit statt.

In Magdeburg feiern alle Kirchengemeinden der Stadt einen zentralen Gottesdienst (10 Uhr) zum Reformationsfest in der Johanniskirche. Einen Familiengottesdienst (10 Uhr) mit der Handpuppe Lissi gibt es in Schönhausen (Altmark).

Landesbischöfin Ilse Junkermann wird am Reformationstag in drei Gottesdiensten in Thüringen predigen: Im Kantatengottesdienst in der Erfurter Augustinerkirche (9.30 Uhr), zum Reformationstreffen in der Kirche in Haussömmern (14 Uhr) und zum Gottesdienst auf der Eisenacher Wartburg (18 Uhr).

Hintergrund
Laut Überlieferung soll der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther am Tag vor Allerheiligen 1517 an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg 95 Thesen zu den Themen Ablass und Buße angeschlagen haben, um eine akademische Diskussion darüber herbeizuführen. Damit leitete er die Reformation ein. Im Kern bestritt er die herrschende Ansicht, der Ablass sei die Voraussetzung, den Menschen von der Sünde zu erlösen.

Die Reformation hatte weitreichende Folgen. So ist es gemäß dem „Priestertum aller Gläubigen“ für evangelische Gemeinden selbstverständlich, dass auch Laien nach einer Ausbildung Gottesdienste halten können sowie Mitglied der Kirchenleitung sein können. Außerdem werden Frauen zu Pastorinnen ordiniert. Unmittelbar mit der reformatorischen Bewegung ist das evangelische Pfarrhaus entstanden und Pfarrer gründeten Familien. Luther hatte selbst durch seine Heirat mit Katharina von Bora das Ende des Zölibates für die evangelischen Geistlichen eingeleitet. Weltlichen Bezug erlang Luthers Wirken, indem er dafür gesorgt hatte, dass Kommunen eigene Sozialhaushalte bekamen.

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59 12 85 75, oder Susanne Sobko, 0162-2048755

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