PM 96 | 26.06.2006
Heines Taufschale bald in Magdeburger Taufausstellung zu sehen

Deutschlandreise-Dichter ist ein Täufling der Kirchenprovinz

Heinrich Heine gehört zu den prominentesten Täuflingen der Kirchenprovinz Sachsen. Am 28. Juni 1825 wurde der Sohn eines jüdischen Ehepaares in Heiligenstadt getauft. Anlässlich des 181. Jahrestags dieses Ereignisses gibt es kommenden Mittwoch einen Vortragsabend in Magdeburg. Die Taufschale der Kirchengemeinde Heiligenstadt, aus der Heinrich Heine die Taufe empfing, wird ab dem 20. August in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt zu sehen sein. Sie gehört zu den rund 200 Objekten, die bis zum 5. November in der Schau „Tausend Jahre Taufen in Mitteldeutschland“ im Magdeburger Dom ausgestellt sind.

Vortragsabend zur Taufe Heinrich Heines (28. Juni, 19.30 Uhr):
Der Titel des Vortragsabends lautet „Die Taufe – das goldene Tor in den Himmel oder der Weg in die bürgerliche Freiheit? Zur Problematik der sogenannten Judentaufe am Beispiel von Heinrich Heine im sogenannten christlichen Abendland.“ Er findet im Spiegelsaal des Bischofspalais der Kirchenprovinz Sachsen in Magdeburg statt (Hegelstraße 1). Referent ist Dr. Gerhard Begrich, Rektor des Pastoralkollegs. Der Theologe arbeitet seit Jahren zur Geschichte und Kultur des europäischen Judentums. Veranstalter sind das Büro der Magdeburger Taufausstellung und die Evangelische Erwachsenenbildung Sachsen-Anhalt. Der Eintritt beträgt drei Euro.

Die Taufschale „Heinrich Heines“:
Die Taufschale der evangelischen Kirchengemeinde Heiligenstadt wurde im 17. oder 18. Jahrhundert in den Niederlanden aus Messing hergestellt. Sie hat einen Durchmesser von 44,6 Zentimetern und zeigt die biblische Geschichte vom Sündenfall. Eva reicht Adam im Beisein der Schlange am Baum der Erkenntnis den Apfel. Die Verwendung dieses Motivs, das zu den häufigsten Themen solcher Schalen gehört, erklärt sich aus der theologischen Bedeutung der Taufe. Nach christlichem Verständnis erhält der Mensch durch sie Anteil am Erlösungswerk Jesu Christi, mit dem die Ur-Sünde Adams und Evas überwunden ist.

Die Taufe Heinrich Heines:
Die Taufe Heinrich Heines fällt in die Zeit kurz vor Abschluss seines Jura-Studiums. Der Dichter der Deutschlandreise wollte sich damit die Möglichkeit offen halten, eine Beamtenlaufbahn in Preußen einschlagen zu können, die damals nur Mitgliedern der beiden christlichen Konfessionen offen stand. Die durch die Taufe erhoffte Integration in die christlich geprägte Gesellschaft blieb Heinrich Heine allerdings versagt.

Bildmaterial und weitere Informationen:
Ein Foto der „Taufschale Heinrich Heines“ ist unter www.ekmd-online.de zum Download eingestellt. Pfad: Aktuell & Presse > Pressematerial > „Heines Taufschale“). Weitere Informationen zur Magdeburger Taufausstellung gibt es unter www.taufausstellung.de.

Fragen beantwortet: Dr. Bettina Seyderhelm, Leiterin der Magdeburger Taufausstellung und Kunstreferentin der Kirchenprovinz Sachsen, 0391/5346569 oder 0391/5346563.

Magdeburg, 26. Juni 2006 – Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen


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