PM 109 | 17.12.2015
Hunderttausende Besucher an Heiligabend in evangelischen Kirchen
BEI RÜCKFRAGEN
Friedemann Kahl, 0151-59128575Weihnachtsgottesdienste auf dem Bahnhof, im Stall oder am Hirtenfeuer
Ausgewählte Gottesdienste und Veranstaltungen an Weihnachten in Sachsen-Anhalt
Die Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) erwarten an Heiligabend (24. Dezember) hunderttausende Besucher zu mehr als 4.000 Christvespern und Krippenspielen. In den vergangenen Jahren sind die Zahlen der Gottesdienstbesucher an Heiligabend kontinuierlich gestiegen. Waren es im Jahr 2010 noch rund 517.000 Menschen, so gingen 2013 etwa 545.000 an Heiligabend in die Kirche. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl auf rund 596.000 Besucher an. Das sind knapp 80.000 mehr als noch 2010.
Traditionell werden in allen Gottesdiensten Spenden für die Hilfsaktion „Brot für die Welt“ gesammelt. Eine Auswahl der vielfältigen Angebote bietet der Online-Dienst www.weihnachtsgottesdienste.de
Ausgewählte Gottesdienste und Veranstaltungen an Weihnachten in Sachsen-Anhalt:
Landesbischöfin Ilse Junkermann predigt am 24. Dezember in zwei Christvespern im Magdeburger Dom (16.30 Uhr und 18.00 Uhr). Ein Gottesdienst für Familien mit kleinen Kindern wird an Heiligabend in der Marien-Magdalenen-Kirche in Naumburg gefeiert.
Erstmals an Heiligabend gibt es auf dem Hauptbahnhof in Halle eine Andacht (13.35) – musikalisch ausgestaltet von der Irish Folk Band „Greenhorns“. In Möringen im Kirchenkreis Stendal wird die Christvesper (16 Uhr) in einem echten Stall mit einer lebendigen Krippe gefeiert. In Lutherstadt Wittenberg gibt es in der Christnacht (24. Dezember, 22 Uhr) eine Weihnachtsandacht am Hirtenfeuer auf der Pferdekoppel (Johannes-Runge-Weg).
Am 1. Weihnachtsfeiertag (25. Dezember, 16 Uhr) wird in der Marktkirche in Halle Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium (Teil 1-3) im Gottesdienst aufgeführt.
Hintergrund:
Die Anfänge kirchlicher Krippenspiele sind lateinische Wechselgesänge zwischen Josef und den Hirten. Sie gehen zurück ins 9. Jahrhundert. Aus dieser einfachen Inszenierung entwickelten sich Hirtenspiele und parallel Dreikönigsspiele. Der Überlieferung nach geht das erste Krippenspiel auf das Jahr 1223 zurück. Damals stellte angeblich Franz von Assisi im Wald von Greccio mit lebenden Tieren und Menschen das Weihnachtsgeschehen dar. Seitdem förderten die Franziskaner diese Darstellungsform, die sich auch nach der Reformation hielt.