PM 20 | 17.03.2016
Karwoche: Große Werke der Kirchenmusik und Kreuzwege

Ostern: Osterfeuer, Osternacht, Osterfrühstück und Osterspaziergang

In der Karwoche vom Palmsonntag bis Karsamstag (20. bis 26. März) gedenken die Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) des Leidenswegs Christi mit großen kirchenmusikalischen Werken, Passionsandachten und Kantatengottesdiensten. Es wird zum Tischabendmahl und zu Kreuzwegen eingeladen.

Das Osterfest ist einer der Höhepunkte des Kirchenjahres. Die Kirchengemeinden der EKM laden zum Osterfeuer, zu Gottesdiensten und Konzerten ein. Dazu gehört die Feier der Osternacht von Karsamstag zum Ostersonntag. Sie ist häufig verbunden mit Taufen – insbesondere Erwachsene wählen das Osterfest für ihre Taufe aus. Auch besondere kirchenmusikalische Angebote sind geplant. Osterfrühstück und Osterspaziergänge gehören ebenfalls zu den Angeboten von Kirchengemeinden. Für die Suche nach Gottesdiensten zu Ostern gibt es die Internetadresse www.ostergottesdienste.de.

Ausgewählte Veranstaltungen in der Karwoche in Sachsen-Anhalt:
Zur ökumenischen Kreuzwegandacht durch Magdeburg, der VIA CRUCIS 2016, ist jeder herzlich eingeladen. Der gemeinsame Pilgergang beginnt am Palmsonntag (20. März) um 18 Uhr am Katharinenturm/ Breiter Weg und endet gegen 19.45 Uhr im Dom. Jesu Leidensweg steht auch in einem musikalischen Gottesdienst (20. März, 10 Uhr) der Magdeburger Hoffnungsgemeinde im Mittelpunkt. Es werden Auszüge aus dem Passionsoratorium „Erhebet den Triumph“ vom Kammerchor der Biederitzer Kantorei aufgeführt. In der Schlosskirche zu Torgau kann man ebenfalls andächtigen Klängen lauschen (20. März, 18 Uhr), aus der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach. Dasselbe Werk wird am 25. März um 15 Uhr in der Merseburger Stadtkirche in einer selten zu hörenden ersten Fassung von 1724 aufgeführt.
Das Hallenser Petrus-Gemeindehaus öffnet am Gründonnerstag (24. März, 19.30 Uhr) seine Pforten und lädt bei einem Christlichen Passah mit Klezmermusik dazu ein, die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens kennenzulernen.
Christen, die für gemeinsame Gespräche, Zeiten der Stille, Gebete und kreative Aktivitäten offen sind, sind im Kloster Marienstern in Mühlberg herzlich willkommen. Unter dem Motto „Im Kreuz ist Heil“ finden dort die Kar- und Ostertage (24.-27. März) statt. Landesbischöfin Ilse Junkermann predigt zum Karfreitagsgottesdienst (25. März, 10 Uhr) im Magdeburger Dom.

Ausgewählte Veranstaltungen zu Ostern in Sachsen-Anhalt:
Bereits am Vorabend des Osterfestes ist jeder herzlich in den Magdeburger Dom eingeladen, die Osternacht (26. März, 23 Uhr) zu begehen. Nachdem die Osterkerze entzündet wurde, werden Erwachsenentaufen stattfinden. Zur gleichen Zeit sind Besucher auch im Merseburger Dom zur Osternacht mit Taufen und Abendmahl willkommen.
In Lutherstadt Eisleben beginnt das Auferstehungsfest in den frühen Morgenstunden des Ostersonntages (27. März, 5.30 Uhr) in der St. Petri-Pauli-Kirche mit einem Gottesdienst und anschließendem Osterfrühstück im warmen Gemeinderaum. Wer eine Ostermette auf dem Friedhof mit erleben möchte, kann sich am 27. März um 7 Uhr an der Hallenser St.-Laurentius-Kirche einfinden.
Etwas später lädt die St.-Briccius-Kirchengemeinde in Halle zu ihrem Ostergottesdienst (27. März, 10 Uhr) ein, in dem das Geistliche Konzert von Andreas Hammerschmidt „Wer wälzt uns den Stein“ aufgeführt wird. Musikalische Gottesdienste finden ebenfalls in der Merseburger Stadtkirche (27. März, 10 Uhr) sowie in Wittenberg in der Christuskirche (27. März, 10.15 Uhr) statt.
Am Ostermontag wird im Magdeburger Dom (28. März, 10 Uhr) ein Festgottesdienst mit Landesbischöfin Ilse Junkermann gefeiert. Zu einem Kantatengottesdienst (28. März, 15 Uhr) laden die Wittenberger in die Schlosskirche ein. Die Schola Cantorum Adam Rener führen
gemeinsam mit den Instrumentalisten der Wittenberger Hofkapelle die Motette von „Jesu, meine Freude“ von Johann Sebastian Bach auf.

Hintergrund:
Die Karwoche wird auch "heilige Woche" oder "stille Woche" genannt. Das Wort kommt vom altdeutschen "kara", also wehklagen. Die Karwoche ist die Woche vor Ostern. Sie ist der Höhepunkt der Passionszeit, der Leidenszeit Christi und beginnt mit dem Palmsonntag, der Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem. Dort bejubelt ihn das Volk mit Palmzweigen.
Weitere besondere Tage sind Gründonnerstag, Karfreitag und letztlich Ostern. Gründonnerstag ist der Tag vor Karfreitag. "Grün" meint nicht die Farbe, sondern wird von "gronan" (greien, weinen) abgeleitet. Gründonnerstag erinnert an das letzte Abendmahl, das
Jesus mit seinen Jüngern feiert. Anschließend zieht sich Jesus in den Garten Gethsemane zurück und betet. Dort wird er in der Nacht von den Römern gefangen genommen, weil ihn sein Jünger Judas verraten hat.
Der Karfreitag ist einer der höchsten Feiertage der evangelischen Christen und einer der traurigsten. Am Karfreitag ist Christus gekreuzigt worden. Um die "dritte Stunde" nach Sonnenaufgang, also gegen 9.00 Uhr wird Jesus von römischen Soldaten auf dem Berg Golgatha gekreuzigt. Am Mittag verfinstert sich die Sonne bis zur neunten Stunde, also gegen 15.00 Uhr. Zu dieser Todesstunde Jesu wird in vielen Gemeinden eine Andacht gehalten: ohne Glockengeläut, ohne Orgel und ohne Altarschmuck - oft aber mit der Feier des Abendmahles.
Doch der Tod Jesu soll nicht das letzte Wort haben. Am dritten Tag, so berichtet die Bibel, wird er auferstehen, zum Osterfest.
Das Osterfest ist das älteste Fest der Christen und gilt als Höhepunkt des Kirchenjahres. Gefeiert wird die Auferstehung Jesu und damit die Überwindung des Todes. Besonders symbolisch ist die Osternacht, an deren Ende das Licht die Dunkelheit durchbricht. Die Tradition, in der Osternacht zu taufen, reicht bis in das 4. Jahrhundert zurück.

 

RÜCKFRAGEN

Solveig Grahl, 0162-2048755, Carolin Dreißig, 0391-5346142

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