PM 66 | 29.05.2007
Kirche Klimaschutz und G8 ARD Sendung
„Wir alle sind gefordert. Zeichen der Hoffnung setzen“
Mit dem Modellprojekt „Grüner Hahn“, das bundesweit bereits in 200 Kirchengemeinden, kirchlichen Verwaltungen und diakonischen Einrichtungen erfolgreich eingeführt worden ist, leistet die evangelische Kirche einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Welche Auswirkungen der „Grüne Hahn“ etwa auf das Leben im altehrwürdigen Predigerseminar Wittenberg hat, wie der Energieverbrauch dort gesenkt werden konnte, zeigt die ARD-Sendung „Wer rettet die Welt“ am morgigen Mittwoch um 23.15 Uhr.
Klimaschutz ist nicht allein eine Frage politischer Vorgaben und Steuerungsmechanismen“, sagt Stephan Dorgerloh, Direktor der Evangelischen Akademie Wittenberg, die das Projekt gemeinsam mit dem Predigerseminar umsetzt. „Wir alle sind gefordert, Schöpfungsverantwortung wahrzunehmen und unseren Lebensstil zukunftsfähig auszurichten, indem jeder von uns seinen Energieverbrauch minimiert und verstärkt erneuerbare Energieträger nutzt.“
Durch die Beteiligung am ‚Grünen Hahn’ lässt sich Umweltschutz in kontinuierlichen, nachprüfbaren Schritten betreiben und der Energieverbrauch systematisch senken. „Das ist nicht nur gut für den Umweltschutz, sondern auch gut für das Gemeindeleben“, so Dorgerloh. Die Einsparerfolge und organisatorischen Verbesserungen etwa im Predigerseminar Wittenberg seien beachtlich: „Durchschnittlich gelang es, den Energieverbrauch im Wärme- wie im Strombereich um 20 Prozent zu mindern und das bereits im ersten Jahr und vielfach ohne große Investitionen.“
Grundsätzlich bezeichnete der Akademiedirektor den Klimawandel auch als das Ergebnis „lang anhaltender Ungerechtigkeit der Industriestaaten gegenüber den Gesellschaften des Südens, nachfolgenden Generationen und der Schöpfung“. Diesen Themen müssten sich die politischen Führer der G8-Staaten stellen, wenn Sie von der Mehrheit der Weltgemeinschaft akzeptiert werden wollten. „G8-Gipfel werden irrelevant, wenn sie hier keine überzeugenden Antworten finden.“
Der sich verstärkende Kampf um die restlichen Ressourcen und der damit einhergehende Klimawandel sind aus christlich-ethischer Sicht weder Gott gewollt noch ein unabwendbares Schicksal. Klimaschutz ist weitaus mehr als Umweltschutz und es geht dabei auch um mehr als um unsere Versorgungssicherheit. Ich denke, gerade in dieser Zeit müssen die Kirchen, mit ihren Gemeinden, Institutionen und Einrichtungen, Orte der Hoffnung sein und gleichzeitig Zeichen der Hoffnung setzen, so dass deutlich wird, dass eine andere Welt nicht nur möglich ist, sondern uns von Gott verheißen wurde und bereits auf uns zu kommt“, sagt Dorgerloh.
Hinweise für Redaktionen:
Der Pressetext zu „Wer rettet die Welt?“ findet sich auf der Website des WDR www.wdr.de/tv/gottunddiewelt/vorschau/sendungen/werrettetdiewelt300507.phtml.
Autor des Beitrags ist Karoly Koller, freier Autor für die Sendeanstalten der ARD, Tel. 0170 / 800 84 52.
Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt: www.ev-akademie-wittenberg.de, Infos: Katja Geißler, Studienleiterin für Umwelt und Entwicklung, 03491/498848, geissler@kfh-wb.de.
Infos zum „Grünen Hahn“: www.kirchliches-umweltmanagement.de/
Dessau und Magdeburg – 29. Mai 2007