PM 56 | 20.04.2006
Kirche ruft zur Teilnahme an Halberstaedter Anti Nazi Demo auf
Superintendent Hackbeil: „Demokratie lebt von der Vielfalt“
Der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Halberstadt, Christoph Hackbeil, ruft dazu auf, sich an den Protesten gegen den Neonaziaufmarsch am 22. April in der Domstadt zu beteiligen.
„Die Gefahr für Mitglieder unserer Gesellschaft, die immer wieder von rechtsextremen oder sogenannten vaterländischen Gruppierungen ausgeht – und seien sie auch noch so klein, ist nicht zu unterschätzen. Trauriger Beweis dafür ist der Überfall in Potsdam vor wenigen Tagen“, sagt der Christoph Hackbeil. „Demokratie ist keine Aufgabe, die allein den Politikern vorbehalten wäre. Sie braucht bürgerschaftliches Engagement. Es ist gut, wenn sich möglichst viele Menschen am 22. April an den Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus für eine weltoffene Gesellschaft beteiligen und zeigen: Demokratie lebt von der Vielfalt.“
Den Auftakt bildet um 12.30 Uhr ein ökumenisches Friedensgebet in der St. Martinikirche (Domplatz). Weitere Andachten in dem Gotteshaus sind um 14 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr geplant. Parallel zu den Friedensgebeten zieht ein Demonstrationszug unter dem Motto “Gesicht zeigen – Zivilcourage gegen Neonazis und Rechtsextremismus” durch die Halberstädter Innenstadt. Start ist um 13 Uhr an der St. Martinikirche. Auf dem Holzmarkt der Domstadt findet kommenden Samstag außerdem ein Bürgerfest von 10 bis 18 Uhr satt. Das Thema: „Halberstadt ist bunt – nicht braun!“ Die Organisatoren erwarten mehr als Tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich an den verschiedenen Aktionen von Kirchen, Stadt und Gewerkschaften beteiligen. Anlass der Veranstaltungen ist ein geplanter Neonazi-Aufmarsch am 22. April in Halberstadt, zu dem rechtsextreme Vereinigungen aus der Harzregion aufgerufen haben. Die Polizei rechnet mit bis zu 300 Angehörigen aus dem Neonazi-Spektrum.
Magdeburg, 20. April 2006 - Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen
