Pressestelle Sachsen-Anhalt

„Domus.Haus – Eine Befragung“

Unter dem Titel „Domus.Haus – Eine Befragung“ kommen Künstlerinnen, Theologen und andere Interessierte im Dom zu Halle (Saale) für eine Woche (10. bis 17. Juni) zu einem Kunstprojekt zusammen. Mit individuellen Projekten gestalten sie die gemeinsamen Tage und beschäftigen sich auf unterschiedliche Weise mit dem Gebäude. Zudem gibt es Workshopangebote, bei denen beispielsweise Strukturen und Spuren aus dem Fußboden des Doms abgenommen werden, mit verschiedenen Klangräumen experimentiert wird oder Textimprovisationen entstehen.

„Wie können die vielfältigen, oft unerzählten Geschichten, die in dieser großen Kirche und ihren Nebenräumen verborgen sind, mit den Menschen in Berührung kommen? Ästhetische Wahrnehmungen und religiöse Deutungen gehen dabei einen Dialog ein. Über die Grenzen von Religions- und Konfessionszugehörigkeit hinaus entsteht ein Austausch über Sinnfragen und Orientierung. An jedem Abend wird es eine Tafel geben, an der man sich trifft, gemeinsam isst, reden und hören kann“, sagt Dr. Jutta Noetzel, Initiatorin des Projektes.

Von Mittwoch bis Sonntag (12. - 16. Juni) findet jeweils 18 Uhr ein offenes Abendessen im Dom statt. Im Gottesdienst am Sonntag (16. Juni, 11 Uhr) gibt es ein kinderphilosophisches Gespräch über die Schöpfungsgeschichte und die Bewahrung der Schöpfung. Musikalisch wird der Gottesdienst von den Tonkünstlern der Kunstwoche ausgestaltet und anschließend wird zum Brunch in den  Domgarten eingeladen.

Am Nachmittag (15 Uhr) begeben sich die Tänzerin Anna Till und der Musiker Ludwig Bauer gemeinsam in einen Raum des Vergangenen. In fragmentierter Abfolge wiederholen sie Klänge, Bilder und Bewegungen und lassen diese im Inneren des Doms zurück. Ausgangspunkt ist die Frage nach dem Ineinandergreifen von Vergangenheit und Gegenwart.

Das Spannungsfeld zwischen „Raum und Macht - Hausen und Hoffen“ thematisiert Prof. Friedrich Weltzien in seinem Vortrag (17 Uhr). In Zeiten der Globalisierung, weltweiten Flüchtlingsströme und lokaler Wohnungsnot ist Raum wieder zu einem hochpolitischen Thema geworden. In dem Vortrag soll es darum gehen, wie gestalteter Raum die Möglichkeiten menschlichen Handelns beeinflusst; und wie menschliches Handeln Raum gestaltet.