PM 104 | 01.10.2013
Landesbischöfin: Freiheit und Bürgerrechte müssen Vorrang haben/Waffenexporte beenden

Ökumenischer Gottesdienst in Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn

Landesbischöfin Ilse Junkermann ruft zum „Tag der Deutschen Einheit“ dazu auf, die friedliche und gute Entwicklung unseres Landes voller Dankbarkeit zu würdigen. Dies sei zugleich Verpflichtung, in unserem Land der errungenen Freiheit und den Bürgerrechten vor allen Sicherheitsbedürfnissen Vorrang zu geben sowie weltweit für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit einzutreten.

„Im Bann der aktuellen Probleme vergessen wir allzu oft, wie dankbar wir dafür sein können, in einem geeinten Land, mit einem hohen Lebensstandard und ohne dramatische Konflikte leben zu können. Wir dürfen uns auch voller Stolz daran erinnern, dass die Menschen hier eine friedliche Revolution ermöglicht haben; angesichts der gerade wieder drohenden Kriegsgefahr können wir Vorbild dafür sein, dass sich Konflikte gewaltfrei lösen lassen. Wie können wir es angesichts dieser Erfahrung länger hinnehmen, dass Deutschland einer der wichtigsten Waffenlieferanten der Welt ist? Es braucht unseren entschiedenen Einsatz gegen Produktion und Export von Kriegswaffen sowie für einen gerechten Frieden. Dazu gehört auch, dass wir uns für Gerechtigkeit einsetzen und unseren Anteil an Ungerechtigkeit erkennen und umkehren – sowohl in unserem Land als auch weltweit. Ohne Gerechtigkeit gibt es keinen dauerhaften Frieden“, so Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), zum Tag der Deutschen Einheit.

Am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober, 11 Uhr) feiern Christen aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen einen ökumenischen Gottesdienst in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn. Der 21. Bittgottesdienst steht in diesem Jahr unter dem Titel „60 Jahre 17. Juni 1953 – Widerstand gegen das Unrecht – für Freiheit“ und wird an den beginnenden Volksaufstand in der DDR erinnern. Mitwirkende an dem Gottesdienst sind unter anderen Schüler des Hegel-Gymnasiums Magdeburg.
Die ehemaligen Grenzübergangsstelle Marienborn war bis 1989 das Nadelöhr zwischen Ost und West. Die am 1. Juli 1945 errichtete Alliierte Kontrollstelle entwickelte sich im Verlauf des Kalten Krieges zur größten und bedeutendsten Grenzübergangsstelle an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Allein von 1985 – 1989 wurden hier 34,6 Millionen Reisende abgefertigt. Am 13. August 1996 eröffnete die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn.

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59128575

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