PM 65 | 13.06.2013
Landesbischöfin Junkermann besucht Partnerkirche in Tansania
BEI RÜCKFRAGEN
Friedemann Kahl, 0151-5912857550-jähriges Bestehen der ELCT
Landesbischöfin Ilse Junkermann besucht in Tansania die Partnerkirche der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Auf ihrer achttägigen Reise (17. bis 24. Juni) wird die Landesbischöfin leitende Vertreter der Partnerkirche treffen sowie verschiedene Entwicklungsprojekte in dem afrikanischen Land besichtigen. Vorgesehen ist unter anderem der Besuch der Bibel- und Handwerkerschule sowie des Krankenhauses in Matema, wo auch Mitarbeiter der EKM tätig sind. Zudem wird die Landesbischöfin an der Festveranstaltung zum 50-jährigen Jubiläum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) in Makumira teilnehmen. Begleitet wird sie von Dr. Irmtraud Herms aus Halle, die Swahili dolmetscht und seit über 30 Jahren in der Tansania-Partnerschaftsarbeit engagiert ist.
„Partnerschaften geben der Globalisierung ein Gesicht. In Tansania lässt sich konkret erfahren, wie sich der Klimawandel oder die schwankenden Weltmarktpreise für Kaffee und Kakao auf das Leben der Menschen auswirken“, sagt Landesbischöfin Junkermann. „Die Partnerschaft zu Tansania ist seit Jahrzehnten ein bedeutender Teil unserer Ökumenearbeit und unerlässlich für die Horizonterweiterung und das geschwisterliche Lernen in einer Welt mit begrenzten Ressourcen.“
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania
Die ELCT hat über sechs Millionen Mitglieder in 22 Diözesen. Zu den gegenwärtigen Aufgaben und Herausforderungen zählen der Ausbau der Eigenständigkeit der Kirche, die Weiterentwicklung christlich-afrikanischer Identität, die theologische Ausbildung, der Aufbau neuer Gemeinden und der Ausbau der sozialdiakonischen Arbeit.
Die EKM ist über das Leipziger Missionswerk (LMW) in Tansania aktiv. Sie unterhält Beziehungen zu sechs Diözesen im Süden Tansanias und zu einer im Norden. Das LMW wird von der EKM und der Evangelischen Landeskirche Sachsens getragen. Es unterhält partnerschaftliche Beziehungen nach Tansania, Indien und Papua-Neuguinea. Über die internationale Lutheran Mission Cooperation (LMC) werden die zu fördernden Projekte unter den 13 weiteren in Tansania tätigen lutherischen Missionswerken aus Deutschland, Skandinavien und Amerika abgestimmt. Die EKM beteiligt sich an den gemeinsamen Projekten des LMC mit 150.000 Euro jährlich.
Hintergrund:
Die föderative Präsidialrepublik Tansania, bestehend aus 25 Verwaltungsregionen und dem halbautonomen Teilstaat Sansibar, existiert als Staat seit 1964. Sie umfasst eine Fläche von 947.300 Quadratkilometern. Hauptstadt ist Dodoma. Amtssprachen sind Swahili und Englisch, außerdem werden ungefähr 120 weitere Sprachen gesprochen. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 45 Millionen. Nur 14 Prozent der Menschen leben in Städten; 90 Prozent arbeiten in der Landwirtschaft. Das Bevölkerungswachstum beträgt pro Jahr 2,4 Prozent. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 52 Jahren. Die AIDS-Rate bei den 15- bis 49-Jährigen beträgt 6,2 Prozent. An Unterernährung leiden 35 Prozent der Bevölkerung. Die Inflationsrate beträgt 6 Prozent.
Die wirtschaftliche Situation ist angespannt: Tansania ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die ökonomischen Hoffnungen des Landes sind wesentlich an die Entwicklung der Tourismusbranche, der Landwirtschaft, der verarbeitenden Industrie und in den letzten Jahren zunehmend an die Ausbeutung von Bodenschätzen geknüpft.
Mehr Infos zum Evangelisch-Lutherischen Missionswerk Leipzig unter: www.lmw-mission.de