Pressestelle Sachsen-Anhalt

Eröffnung der Neuen Synagoge in Magdeburg

Mit Blick auf die Eröffnung der Neuen Synagoge in Magdeburg am kommenden Sonntag (10. Dezember) sagt Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirch in Mitteldeutschland (EKM):

„Ich freue mich für die Jüdische Gemeinde in Magdeburg, dass sie nach mehr als 85 Jahren mit der Neuen Synagoge wieder einen festen Platz mitten in der Stadt hat und das sich jüdisches Leben wieder sichtbar im Land verankert. Aber in meine Freunde mischt sich auch Bitterkeit und Scham, wenn ich mir vor Augen halte, dass in den vergangenen Wochen jede dritte jüdische Gemeinde in Deutschland antisemitische Taten wie Schmierereien und Beleidigungen verzeichnen musste. Es kann nicht sein, dass sich Jüdinnen und Juden in unserem Land heute wieder unsicher fühlen. Es ist erschreckend, wie schnell sich in Deutschland und der Welt der Antisemitismus verschärft. Nach dem Terrorakt vom 7. Oktober gilt unser Beistand und unsere Empathie klar und eindeutig unseren jüdischen Geschwistern. Wir stehen fest zu den jüdischen Gemeinden hier in Mitteldeutschland und verurteilen auf das Schärfste jeden Judenhass.“

Landesbischof Kramer wird zur Eröffnung der Synagoge im Namen der Magdeburger Domgemeinde eine Spende von 5.000 Euro überrechen, die für den Vorhang des Thoraschreins vorgesehen ist.

Hintergrund:
Die alte Synagoge in Magdeburg wurde während der Novemberpogrome 1938 im Inneren zerstört und im Frühjahr 1939 gesprengt. In der Julius-Bremer-Straße unweit vom alten Standort steht nun die Neue Synagoge Magdeburg. Erste Überlegungen für die Wiedererrichtung einer Synagoge in Magdeburg gab es in den 1990er Jahren. Auf Initiative der damaligen Magdeburger Superintendentin Waltraut Zachhuber gründete sich 1999 der Förderverein „Neue Synagoge Magdeburg“, der sich für den Neubau der Synagoge einsetzte.