PM 075 | 30.08.2019
Lothar-Kreyssig-Friedenspreis für Engagement „von unten“
BEI RÜCKFRAGEN
Stephan Hoenen, 0391/5410637
Preisverleihung am 23. November in Magdeburg
Der 11. Lothar-Kreyssig-Friedenspreis geht in diesem Jahr an den Verein Kinderhilfe für Siebenbürgen, die Kriseneinrichtung Papatya sowie an das Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra. Das Kuratorium der Stiftung hat sich bei der Auswahl der Preisträger davon leiten lassen, dass es viele verschiedene Gruppierungen gibt, die sich beständig und unspektakulär für eine offene und solidarische Gesellschaft einsetzen. Die öffentliche Verleihung ist am 23. November 2019 (11.00 Uhr) in der Magdeburger Johanniskirche. Die drei Preisträger erhalten jeweils 1.500 Euro. Die Laudatio hält Bischof i.R. Prof. Axel Noack
„Engagement ‚von unten‘ und konkretes Handeln vor Ort hält das Kuratorium angesichts der aktuellen Fragen für eine der wichtigsten Antworten. Die Preisträger haben sich trotz vieler Probleme und Widrigkeiten nicht irritieren und entmutigen lassen. Sie haben sich seit Jahren den Herausforderungen gestellt, die ihnen von gesellschaftlichen Fehlentwicklungen vor die Füße gelegt worden sind. Die Mitglieder des Kuratoriums sind sich einig, dass konkretes Handeln vor Ort der Schlüssel dafür ist, um unmittelbar und praktisch in die Gesellschaft zu wirken“, so Stephan Hoenen, Superintendent des Kirchenkreises Magdeburg und Vorsitzender des Kuratoriums des Lothar-Kreyssig-Friedenspreises, zur Entscheidung der Preisvergabe.
Verein Kinderhilfe für Siebenbürgen e.V. (Sachsen-Anhalt/Rumänien)
Die Gründerin, Jenny Rasche, lebt und arbeitet mit ihrer Familie gemeinsam mit denen, die Hilfe benötigen. Durch Aktionen, Bildungsangebote, Spendenaufrufe und –transporte sowie mit einer begleitenden Öffentlichkeitsarbeit rücken sie die Armut und Not, aber auch die Würde der Menschen in Rumänien in den Mittelpunkt. Sie stellen sich damit auf die Seite von Sinti und Roma, von Benachteiligten, Ausgegrenzten und Armen.
www.roma-kinderhilfe.de
Papatya (Berlin)
Die Kriseneinrichtung Papatya bietet Schutz und Hilfe für Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund, die aufgrund kultureller und familiärer Konflikte von zu Hause geflohen sind und von ihren Familien bedroht werden. Die Einrichtung stellt sich auf die Seite dieser Frauen und Mädchen und zeigt dabei Gesicht.
www.papatya.org
Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra (Themar/Thüringen)
In Thüringen hat sich der kleine Ort Themar (Landkreis Hildburghausen) zum Szenetreff von Menschen mit rechtsextremer Gesinnung aus ganz Europa etabliert. Das Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra bestärkt die Einwohner darin, die eigene Haltung in ihrem Wohnumfeld öffentlich zu vertreten.
www.buendnis-kloster-vessra.de
Hintergrund:
Der Friedenspreis wurde vom Evangelischen Kirchenkreis Magdeburg anlässlich des 100. Geburtstages des Juristen Dr. Lothar Kreyssig im Jahre 1998 in Form einer Stiftung ins Leben gerufen. Zweck der Stiftung ist die Würdigung und Förderung von Friedens- und Versöhnungsarbeit. Der in diesem Jahr insgesamt mit 4.500 Euro dotierte Lothar-Kreyssig-Friedenspreis wird seit 1999 alle zwei Jahre an Personen oder Gruppen verliehen, die sich für die Versöhnung verdient gemacht haben, besonders im Blick auf jüdische Menschen und auf ost- und südosteuropäische Nachbarn. Ebenso will der Preis Menschen würdigen, die sich gesellschaftlichen Herausforderungen im Geist von Lothar Kreyssig stellen unter den Prämissen von Gerechtigkeit und Menschenwürde. Frühere Träger des Kreyssig-Friedenspreises sind beispielsweise der ehemalige Ministerpräsident Polens, Tadeusz Mazowiecki (1999), Hildegard Hamm-Brücher (2001) oder die Amadeu Antonio Stiftung (2015).
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