PM 91 | 15.09.2009
Lothar-Kreyssig-Friedenspreis geht an Michaela Vidláková

Verleihung am 7. November in Magdeburg

Mit dem Lothar-Kreyssig-Friedenspreis wird in diesem Jahr die Prager Jüdin Dr. Michaela Vidláková geehrt. Der Preis soll insbesondere ihre Arbeit mit Jugendlichen würdigen, mit der sie unermüdlich dem Vergessen entgegenwirkt, Freundschaft stiftet und Versöhnung schafft.

„Mit der Preisverleihung würdigt die Stiftung Lothar-Kreyssig-Friedenspreis einen Menschen, der Versöhnung erlebbar werden lässt, insbesondere Menschen der jüngeren Generation für einen Weg der Versöhnung sensibilisiert und gewinnt“, sagt Michael Seils, Superintendent des Kirchenkreises Magdeburg und Kuratoriums-Vorsitzender der Stiftung Lothar-Kreyssig-Friedenspreis. „Michaela Vidláková lebt als Opfer des Nationalsozialismus eine Erinnerungskultur vor, die in leisen Tönen vor dem Vergessen warnt. Ihre Vorträge, Gespräche und Begegnungen mit jungen Menschen sind gelebte Versöhnung. So stiftet sie Freundschaft, sie wirkt als Vermittlerin jüdischer Kultur an deutsche Schülerinnen und Schüler.“

Die öffentliche Verleihung findet am 7. November 2009 (11 Uhr) in der Magdeburger Johanniskirche statt. Die Laudatio hält der ehemalige Leiter der Aktion Sühnezeichen in der DDR und frühere Leipziger Superintendent Friedrich Magirius.

Zur Person
Michaela Vidláková wurde 1936 in Prag geboren. Als Fünfjährige wurde sie im Dezember 1942 zusammen mit ihren Eltern nach Theresienstadt (Terezín) verschleppt. Die Familie überlebte das Konzentrationslager. Nach dem Krieg studierte sie Naturwissenschaften an der Karls-Universität in Prag. Schon ihre Eltern Irma Lauscherová und Jirí Lauscher haben sich intensiv für die Erinnerungsarbeit eingesetzt und bereits Anfang der 1960er Jahre Verbindung zu Aktion Sühnezeichen aufgenommen. Zusammen mit Artur Radvansky führt Michaela Vidláková das Lebenswerk ihrer Eltern fort. Michaela Vidláková lebt in Prag.

Der Lothar-Kreyssig-Friedenspreis:
Der Kreyssig-Friedenspreis wird seit 1999 alle zwei Jahre an Personen oder Gruppen verliehen, die sich für die Versöhnung verdient gemacht haben, besonders im Blick auf jüdische Menschen und auf ost- und südosteuropäische Nachbarn. Das Thema „Versöhnung“ war zentraler Bestandteil des Lebenswerkes von Dr. Lothar Kreyssig. Frühere Träger des Kreyssig-Friedenspreises sind der ehemalige Ministerpräsident Polens, Tadeusz Mazowiecki (1999) oder die einstige Staatsministerin Dr. Dr. h.c. Hildegard Hamm-Brücher (2001).

RÜCKFRAGEN

Michael Seils, 0391/5410637

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