PM 44 | 10.04.2007
Magdeburger Bischof Noack besuchte Biopark Gatersleben
„Chancen und Risiken dieser Technologie sind umstritten“
Am heutigen Dienstag waren Bischof Axel Noack und weitere Vertreter der Kirchenprovinz Sachsen zu einem Informationsbesuch im Biopark Gatersleben (10.04.). Auf dem Programm standen Gespräche mit Wissenschaftlern. Außerdem wurden ein Gewächshaus, eine Laboreinheit und die Genbank des Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung besichtigt.
„Grüne Gentechnik ist ein heftig umstrittenes Thema, nicht nur in unserer Kirche. Denn das Verhältnis von Chancen zu Risiken in dieser Technologie ist umstritten. Unsere Synode hat sich daher für den Ausschluss von Gentechnik auf kirchlichem Pachtland ausgesprochen“, so Axel Noack. „Wir als Kirche wollen es aber nicht bei der Formulierung kritischer Thesen belassen. Wir suchen auch den Austausch mit denen, die in Forschung und Entwicklung selbst engagiert sind. Die Betreiber des Bioparks haben angekündigt, zur Begleitung ihrer Arbeit einen ‚Ethischen Gesprächskreis’ ins Leben zu rufen. Das ist in jedem Fall ein guter Ansatz, an dem wir uns beteiligen werden.“
Die Synode der Kirchenprovinz Sachsen hat sich auf ihrer Herbsttagung 1996 „gegen den Anbau von gentechnisch verändertem Saat- und Pflanzgut auf kircheneigenem Land“ ausgesprochen. In sechs weiteren der 23 Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt es ähnliche Beschlüsse. Elf Landeskirchen empfehlen ihren Kirchengemeinden den Ausschluss von Gentechnik auf kircheneigenem Ländereien oder Zurückhaltung gegenüber dieser Technologie. Fünf Landeskirchen haben bisher keine offizielle Positionierung vorgenommen.
Hinweis für Redaktionen:
Am Informationsbesuch im Biopark Gatersleben nahmen außerdem teil: Katja Geißler und Dr. Thorsten Moos vom Kirchlichen Forschungsheim in Lutherstadt Wittenberg, der zuständige Superintendent Michael Wegner aus Egeln sowie Oberkirchenrat Albrecht Steinhäuser, Beauftragter der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung Sachsen-Anhalt.
Für Auskünfte steht ab 14 Uhr Oberkirchenrat Albrecht Steinhäuser zur Verfügung (0171/2727866).
Magdeburg, 10. April 2007 - Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen