PM 34 | 07.04.2008
Neueroeffnung des Domschatzes
Neueröffnung des Domschatzes
Fernsehübertragung des Ökumenischen Festgottesdienstes aus Halberstadt
Zur Eröffnung des Domschatzes in Halberstadt überträgt das MDR-Fernsehen den Ökumenischen Festgottesdienst (13. April, ab 9.45 Uhr) aus dem Dom St. Stephanus und St. Sixtus. Den Gottesdienst, an dem auch Bundespräsident Horst Köhler und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident, Wolfgang Böhmer, teilnehmen werden und in dem der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)Bischof Wolfgang Huber die Predigt halten wird, gestalten der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, sowie der katholische Bischof des Bistums Magdeburg, Gerhard Feige. Die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes übernimmt die Kantorei Halberstadt unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Claus-Erhard Heinrich.
Der Halberstädter Domschatz ist einer der bedeutendsten und umfangreichsten mittelalterlichen Kirchenschätze, die an ihrem ursprünglichen Ort erhalten geblieben sind. Die neue Ausstellung wird etwa 300 Objekte aus den über 650 Schatzstücken zeigen - darunter weltweit einzigartige Wirkteppiche aus dem 12. Jahrhundert. Reliquiare, Altarbilder und Handschriften geben Einblicke in die Glaubens- und Geisteswelt des Mittelalters und die gottesdienstliche Verwendung der Stücke.
„Die Schätze haben zu ihrer Zeit christlichen Glauben spürbar und erlebbar gemacht. Sie waren in Gottesdiensten und Wallfahrten im liturgischen Gebrauch und blieben gerade dadurch bis in unsere Zeit bewahrt. Lebenseinstellungen und Glaubenshaltungen haben sich verändert, auch unter uns Christen. Aber vor Dingen stehen zu können, die unseren Vätern und Müttern heilig waren, ist von besonderer Bedeutung für uns Heutige“, sagt Bischof Axel Noack.
Die Kunstreferentin der Kirchenprovinz Sachsen, Dr. Bettina Seyderhelm, erläutert: „Bei der Vorbereitung der nun vorgestellten Präsentation haben wir uns viele Gedanken darüber gemacht, wie die Menschen so an die kostbaren Gegenstände herangeführt werden können, dass auch ihre Bestimmung für sie deutlich wird. Nun können die Besucher während ihres Rundganges erfahren, wie die Schreine und Bilder, die Kreuze, Leuchter und Gewänder, die romanischen Wirkteppiche und die gotischen Altartücher im Mittelalter im Dom genutzt wurden. Und sie erfahren auch etwas darüber, warum gerade der Halberstädter Domschatz in einer solchen atemberaubenden Vollständigkeit bewahrt blieb.“
Hintergrund:
Mit der Wiedereröffnung des Halberstädter Domschatzes finden jahrelange intensive Arbeiten ihren Abschluss. Die Domstiftung stand seit 1998 als Eigentümerin in der Pflicht, den einzigartigen Kirchenschatz zu bewahren und kommenden Generationen unbeschadet zu übergeben. Dringender Handlungsbedarf war geboten, da vermehrt auch mikrobiologische Schäden an den Objekten festgestellt wurden. Fachleute erstellten schließlich ein Konzept, welches den modernen konservatorischen, kunstgeschichtlichen, theologischen sowie museumspädagogischen Anforderungen gerecht wurde. Im Jahr 2003 wurde europaweit ein Wettbewerb für die funktionelle und gestalterische Neuordnung der Ausstellung, der Depots sowie der Verwaltung ausgeschrieben. Die Jury empfahl den Berliner Architekten Helge Syperek. Im Mai 2006 konnte ein Funktionsbau an das Evangelische Kirchspiel übergeben werden. Er enthält neue Depot-Räume, Werkstätten sowie den Besucherempfang. Der Schatz selbst verbleibt in seinen angestammten Räumen in der Domklausur. Durch Um- und Ausbauten wurde die Ausstellungsfläche wesentlich vergrößert. Zu sehen ist nun auch die lange Zeit unzugängliche Bischofskapelle.
Rückfragen an: Pfr. Martin Eberle, 0179/8804224