PM 018 | 04.04.2018
Oberkirchenrat Steinhäuser zum Vorwurf der AfD:

„Die christliche Botschaft kann nicht dadurch in Frage gestellt sein, dass sie einigen nicht gefällt.

Zum Vorwurf der AfD-Fraktion in Sachsen-Anhalt, dass Kirchen die Partei ausgrenzen und diffamieren würden, sagt Albrecht Steinhäuser, Beauftragter der evangelischen Kirchen in Sachsen-Anhalt bei Landtag und Landesregierung:

 

„Die Unterstellungen zur Haltung der Kirchen weisen wir mit der gebotenen Klarheit zurück. Die erhobenen Vorwürfe sind ganz überwiegend einfach hanebüchen.

Die Kirchen in Sachsen-Anhalt haben sich in einem Aufruf gegen alle Versuche der AfD gewandt, zivilgesellschaftliches Engagement für Vielfalt und Solidarität auch im Zusammenhang der Flüchtlingsproblematik zu diffamieren und zu kriminalisieren. Wir verstehen dieses Engagement als ureigene Aufgabe von Christen angesichts der Not in der Welt.

Dass die Kirchen „Profiteure der Asylkrise“ seien, ist angesichts des Engagements von Christen und auch der durch die Kirchen zur Verfügung gestellten personellen und finanziellen Ressourcen einfach nur lächerlich.

Das christliche Menschenbild setzt den Einsatz für andere, die unserer Hilfe bedürfen, ganz selbstverständlich voraus. Diese Hilfe gilt allen, unabhängig von ihrer Herkunft und Religion, eben weil es Menschen sind mit derselben Würde wie wir. Wenn die Kirchen sich gegen alle Versuche wenden, andere zu stigmatisieren oder zu kriminalisieren, dann ist das kein unbotmäßiges Einmischen in Politik, sondern originärer Auftrag der Kirchen.

Als Beauftragter der evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung in Sachsen-Anhalt werde ich mich Gesprächen in der Sache auch mit Abgeordneten der AfD nicht verweigern. Verweigern werden wir uns allerdings allen Versuchen, uns für die Öffentlichkeitsarbeit der AfD instrumentalisieren zu lassen, ob durch Gespräche oder durch Spenden.

Den angekündigten Austritt eines führenden Vertreters der AfD in Sachsen-Anhalt nehmen wir mit Bedauern zur Kenntnis, wie wir den Austritt eines jeden Christen aus seiner Kirche bedauern. Die Klarheit der christlichen Botschaft kann nicht dadurch in Frage gestellt sein, dass sie einigen in unserer Kirche nicht gefällt.“

RÜCKFRAGEN

Albrecht Steinhäuser, 0176-5390622


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