PM 21 | 15.03.2010
Ökumenetag im halleschen Elisabeth-Krankenhaus am 20. März
BEI RÜCKFRAGEN
Kreisoberpfarrer Jürgen Dittrich, 039484/74578Freikirchen im Mittelpunkt
Zu einem Ökumenetag in Halle werden am 20. März rund 50 Vertreter aus 13 christlichen Kirchen erwartet. Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Sachsen-Anhalt und die Ökumenische Kommission für pastorale Fragen. Kontrovers diskutiert werden soll an diesem Tag die Bedeutung der Freikirchen für den christlichen Glauben. „Freikirchen – und die Zukunft der Kirchen“ lautet der Titel eines Vortrags des baptistischen Theologen Prof. Erich Geldbach. Der Ökumene- und Begegnungstag beginnt um 9.00 Uhr im Elisabeth-Krankenhaus Halle. Zum Abschluss findet um 14.30 Uhr ein gemeinsamer Gottesdienst in der Moritzkirche statt. Die Predigt hält Karl-Martin Unrath von der Ökumenischen Centrale in Frankfurt (Main).
Veranstaltungstext:
Wenn über Chancen und Probleme der Kirchen in Deutschland in der Öffentlichkeit berichtet wird, dann sind in aller Regel die beiden „Großkirchen“ im Blick: Probleme der Gesamtgesellschaft wie abnehmende Bindungskraft und zunehmende Überalterung der Institutionen machen den Bistümern und Landeskirchen zu schaffen. Sind sie dringend überholbedürftige Tanker, die auf stürmischer See nicht mehr bestehen können? Sind im Gegenzug die Freikirchen, frei vom strukturellen und traditionellen Ballast, getragen vom bewussten Bekenntnis ihrer Glieder, nicht eigentlich überlebensfähiger? Früher oft teilweise als Sekten bezeichnet, sehen inzwischen so manche in ihnen das Modell der Zukunft.
Aber was genau sind Freikirchen eigentlich? Wie verstehen sie Ökumene? Was verbindet uns, was trennt uns? Was können wir voneinander lernen?
Referent Prof. Erich Geldbach ist baptistischer Theologe und war bis zu seiner Emeritierung Lehrstuhlinhaber für Ökumene und Konfessionskunde an der Evangelisch–Theologischen Fakultät an der Universität Bochum. Er wird eine Einführung in Definition und Struktur der Freikirchen geben, um dann gemeinsame Perspektiven, aber auch Grenzen ökumenischen Miteinanders aufzuzeigen.
Hintergrund
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen hat sich in den damaligen DDR-Bezirken Halle und Magdeburg 1979 konstituiert. Ihre Ursprünge liegen jedoch bereits in den 50er Jahren. In ihrer jetzigen Form besteht die ACK Sachsen-Anhalt seit 1993. Sie ist ein loser Verbund, der vor allem der gegenseitigen Information und dem Gespräch zwischen den Kirchen dienen soll. Neben den Fragen von Glaube, Gottesdienst und Bekenntnis spielt die gemeinsame Verantwortung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung eine besondere Rolle. Die ACK Sachsen-Anhalt beteiligt sich als regionale Organisation an den Programmen der ACK in Deutschland, etwa zur Begegnung mit Ausländern und Fremden. Mehrere gemeinsame Tagungen mit der ACK in Niedersachsen waren dem Gespräch und dem Zusammenwachsen von Ost und West in Deutschland gewidmet.
Mehr Informationen unter: www.ack-sachsenanhalt.de