PM 39 | 16.04.2012
„Orgel des Monats April“ der Stiftung Orgelklang

Instrument in Eichstedt wird nach Originalplänen von 1737 restauriert

Die „Orgel des Monats April“ der Stiftung Orgelklang steht in der St. Katharinenkirche in Eichstedt (Landkreis Stendal). Sie ist das einzige und letzte vollständig erhaltene Instrument des aus Tangermünde stammenden Johann Georg Helbig dem Jüngeren. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihren Landeskirchen getragene Stiftung Orgelklang unterstützt die Restaurierung des Instruments mit 6.000 Euro.

Der in der Altmark und östlich der Elbe tätige Organist und Orgelbauer Helbig, der 1737 den Auftrag zum Bau der Orgel für St. Katharinen erhielt, hatte zu seiner Zeit viele Orgeln geschaffen; trotzdem sind heute nur noch drei davon erhalten. Zwei der Instrumente - in Hohengöhren und in Krusemark – existieren nur noch in Restbeständen. „Daher ist die Eichstedter Orgel von umso größerem historischen Wert“, sagt Adelheid Schmersau, Vorsitzende des Förderkreises St. Katharinenkirche.

Schon seit den 60er Jahren ist das aus der Barockzeit stammende einmanualige Instrument nicht mehr bespielbar. 2009 wurde es einer Holzschutzsanierung unterzogen – „dadurch konnte der zunehmende Verfall aufgehalten werden“, so Schmersau. Auf dieser Grundlage findet nun die weitere Sanierung statt. Zur Hilfe kommt den Restauratoren der Umstand, dass der originale Vertrag zwischen Johann Georg Helbig und seinen Auftraggebern wiederentdeckt wurde. Aus diesem gehen auch Angaben zum damals verwendeten Material hervor. So ergeht dort der Auftrag an Helbig, das Instrument „die Höhe 11 fuß und die Breite 9 fuß von guten trockenen Holtz zu verfertigen“. Das „Gehäuß“ sollte „von guten trockenen Dannen Holtz das Schnitzwerck aber von Linden Holtz gemachet“ werden.

Rund 155.000 Euro werden nötig sein, die Helbig-Orgel wieder instand zu setzen. Derzeit befinden sich die Einzelteile des Instruments zur Reinigung und Restaurierung in der Werkstatt. Nach diesem ersten Bauabschnitt soll möglichst bald der zweite folgen, im Zuge dessen die Orgel wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückkehrt und gestimmt wird. Die Vorsitzende des Fördervereins hofft, „dass wir am Ende des Jahres das 275-jährige Jubiläum mit der wiederhergestellten Orgel feiern können“.

Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. Sie fördert in diesem Jahr 21 Projekte in einem Gesamtumfang von 134.000 Euro. Die Mittel dafür werden aus Spenden und Erträgen des Stiftungskapitals bereitgestellt. Seit 2010 hat die Stiftung bereits 59 Förderzusagen über 400.000 Euro gegeben. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.stiftung-orgelklang.de

RÜCKFRAGEN

Karoline Lehmann, 030/20355206

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