PM 69 | 31.05.2005
Schulklasse hilft bei Erhalt von Taufengeln in Mitteldeutschland
Elf Mädchen und Jungen in Engelkostümen werben am 11. November 2004 im Magdeburger Dom für die Restaurierung historischer Taufengel in den Kirchen Mitteldeutschlands.
Fototermin: Kinder werben in Engelkostümen für historische Engelfiguren
Elf Mädchen und Jungen in Engelkostümen werben am 11. November 2004 im Magdeburger Dom für die Restaurierung historischer Taufengel in den Kirchen Mitteldeutschlands. Im Hohen Chor des Domes gruppieren sich die Mädchen und Jungen um 13 Uhr um den restaurierungsbedürftigen Taufengel aus der Dorfkirche Buckau bei Ziesar.
Die Kinder gehören zur Internationalen Grundschule Pierre Trudeau im Norden Magdeburgs. Die Schülerinnen und Schüler sammelten bereits durch den Verkauf von Kuchen und selbst gebastelten Engelskarten im Rahmen der Aktion „Paten für Engel“ Geld für die Restaurierung des hölzernen Taufengels.
Dr. Bettina Seyderhelm, Kunstreferentin der Kirchenprovinz Sachsen, stellt im anschließenden Pressegespräch die Spenden-Kampagne sowie die Situation der Taufengel in der Kirchenprovinz Sachsen vor.
Aktion „Paten für Engel“
„Paten für Engel“ ist eine Initiative zur Rettung von Taufengel-Plastiken in den Kirchen Mitteldeutschlands. Viele der über 200 Skulpturen in den Gemeinden der Kirchenprovinz Sachsen sind durch Feuchtigkeit oder Holzwurmbefall stark beschädigt. Anlass der Spendenaktion ist die für 2006 geplante Ausstellung „1000 Jahre Taufe in Mitteldeutschland“. Vom 20. August bis zum 5. November 2006 sollen 20 Taufengel im Hohen Chor im Magdeburger Dom schweben. Schirmherr der Aktion „Paten für Engel“ ist der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack.
Stichwort - Taufengel
Taufengel waren im gesamten protestantischen Bereich im 17. Und 18. Jahrhundert ein beliebtes und praktisches Taufgerät. Entscheidend für die Einführung der Taufengel in den protestantischen Kirchen war die Neugestaltung des Kirchen-Innenraumes.
Der durch die Bevölkerungszunahme größer werdende Platzbedarf in den Kirchen führte zum Einbau von Emporen, die sich zum Teil bis in den Altarraum ausdehnten. Hinzu kam, dass Personen von Rang standesgemäße Plätze beanspruchten. So wurde der Chorraum häufig der bevorzugte Platz für das Patronatsgestühl. Eine Möglichkeit, um den überfüllten Chorraum zu entlasten, war die Entfernung des unbeweglichen Taufsteins und die Einführung eines im Chorraum an einem Seil oder Gestänge aufgehängten Taufengels, der zu Taufhandlungen herabgelassen werden konnte. Mitte des 19. Jahrhunderts verschwanden viele Taufengel aus theologischen und kunstkritischen Gesichtspunkten wieder aus den Kirchen.
Bei Rückfragen: Oliver Vorwald, Pressesprecher der Kirchenprovinz Sachsen (0179 – 499 84 27).
Magdeburg, 8. November 2004 - Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen