PM 72 | 19.07.2011
Sommertheater im Domgarten

Uraufführung des Stückes „Mitteldeutscher Jedermann“

Ein Sommertheater mit dem Titel „Mitteldeutscher Jedermann“ beginnt am 26. Juli (20.30 Uhr) im Innenhof des Kreuzganges des Doms zu Magdeburg. Das Stück ist eine Adaption des weltberühmten „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal und wird bis zum 27. August  an 20 Abenden gespielt. Aufgeführt wird das Schauspiel von der Compagnie Magdeburg 09. Der Autor des Stückes ist Bernd Kurt Goetz. Die Lieder komponierte Christoph Deckbar. Die Compagnie bespielte bereits im Jahr 2009 den Domgarten anlässlich des 800. Domjubiläums mit dem Stück „Zum Himmel hoch“.

„Der ‚Mitteldeutsche Jedermann’ spiegelt die Wertedebatte genau in jener Region wider, in der die Reformation ihren Ausgang nahm und die heute auf Grund ihrer 40-jährigen DDR-Vergangenheit zu jenen Gegenden in Deutschland zählt, in denen das christliche Wertesystem am heftigsten an Wirkung eingebüßt hat“, sagt die Regisseurin, Gisela Begrich.

Hintergrund
Das Spiel vom reichen Mann, der da Jedermann heißt, und der zu früh aus seinem so schönen Leben herausgerissen wird, um zu sterben, ist mehr als ein Theaterstück. „Jedermann“ besitzt nahezu den Charakter eines Mythos. Das Jedermann-Thema erlangte bleibende Verortung im künstlerischen Denken, als Max Reinhardt das Theaterstück „Jedermann - Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ von Hugo von Hofmannsthal 1911, also genau vor 100 Jahren, publikumswirksam im „Zirkus Schumann“ in Berlin aufführte. Die bis dato anhaltende Faszination des Werkes ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass es seit 1920 jährlich bei den Salzburger Festspielen gezeigt wird.

Der „Mitteldeutsche Jedermann“ im Sommer 2011 fügt sich in eine Reihe von Bearbeitungen ein, die es seither bis in unsere Gegenwart (z. B. „Hamburger Jedermann“) gibt und die die vitale Wirksamkeit des Stoffes bewahren. Das Stück „Jedermann“ von Hofmannsthal ist, gesehen auf die beabsichtigte Neubearbeitung, seinerseits bereits eine Adaption, ein Schöpfen aus alten und überlieferten Quellen wie Mysterienspielen. Der Stoff beschäftigt sich, um es ganz einfach zu sagen: mit dem Ur-Trauma des Menschen, ein vergängliches Wesen zu sein und dies bewusst registrieren und reflektieren zu können und zieht als Fazit: Der Glauben an Gott, den Schöpfer, wappnet den Menschen seelisch und mental gegen die Vergänglichkeit des Daseins, gibt ihm Halt und Richtschnur für sein Leben.

Mehr Infos zu den Veranstaltungen unter: www.cmd-09.de

RÜCKFRAGEN

Gisela Begrich, 0152/29882178

Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar