PM 86 | 06.09.2011
Tag des offenen Denkmals: EKM mit mehr als 450 Gebäuden beteiligt

Führungen in Glockentürme und Turmuhren möglich
Neues Landeskirchenamt kann erstmals besichtigt werden

Zum „Tag des offenen Denkmals“ können mehr als 450 Gebäude der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) besichtigt werden. Unter dem Motto „Romantik, Realismus, Revolution - Das 19. Jahrhundert“ sind am kommenden Sonntag (11. September) zahlreiche Kirchen, Kapellen, Klöster und Pfarrhäuser, die sonst gar nicht oder unregelmäßig geöffnet haben, für Besucher zugänglich. Auf dem Programm zum Denkmaltag stehen bei vielen Kirchengemeinden Führungen, Turmbesteigungen, Gottesdienste, Andachten, Ausstellungen und Konzerte. Einige Kirchenkreise veranstalten Gottesdienst-Projekte: In allen Kirchengemeinden finden Gottesdienste statt, die von Ehrenamtlichen gestaltet werden.

Kirchenprogramm (Auswahl) zum Denkmaltag:

Sachsen-Anhalt
In der St.Stephani-Kirche in Osterwieck (Kreis Harz) wird ein Kirchenchor aus Trelleborg (Schweden) ein Konzert geben. Romantische Stücke auf einer Orgel im Duett mit einer Flöte sind in der Feldsteinkirche in Jeetze (Altmarkkreis Salzwedel) zu hören. Eine Ausstellung zu Kinderzeiten im vorigen Jahrhundert können Besucher in der Magdeburger St- Laurentius-Kirche besichtigen. In der Schlosskirche in Ostrau (Saalekreis) wird der Film „Ein Besuch auf Schloss Ostrau“ aus dem Jahr 1940 gezeigt.

Im Kirchenkreis Merseburg wird in insgesamt 70 Kirchen ein Gemeindeagende-Gottesdienst zum Tag des Offenen Denkmals gefeiert. Ehrenamtliche haben sich von Pfarrern auf diesen „Gottesdienst in Gemeindehand“ vorbereiten lassen. Mit dem Thema „Sehnsuchtsorte“ interpretiert dieser Gottesdienst auf seine Weise das diesjährige Thema des Denkmaltages. Die Sehnsucht nach der idealen Welt als ein verbindendes Element der Epochen des 19. Jahrhunderts verbindet sich mit der Kirche im Dorf oder in der Stadt als dem Ort, an dem die Bewohner schon immer Sehnsüchte und Wege zu ihrer Verwirklichung Raum gegeben haben. Das Projekt hat das Ziel, die kirchlichen Denkmäler als lebendige Orte ins Blickfeld zu rücken.

Thüringen
Erstmals ist das neue Landeskirchenamt der EKM in Erfurt der Öffentlichkeit zugänglich. Es ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet, stündlich finden Führungen statt. Das ehemalige Collegium maius war das Herzstück der alten Universität Erfurt von 1392 bis 1816. Das Gebäude erlebte Blüte und Verfall, hat sich mit den Zeiten gewandelt und ist seit Mai 2011 Verwaltungssitz der Landeskirche. Im Collegium maius gelang es, den historisch bedeutsamen, 380 Quadratmeter großen Festsaal weitgehend zu rekonstruieren. Außer der Stabmaßwerk-Fenstergruppe an der Nordseite erstrahlen nun auch die mit Säulen, Bögen, Wappen und Stifterinschriften reich geschmückten Renaissance-Fenster an der West- und Ostseite wieder in alter Schönheit. Dabei wurden mehr als 300 Werksteinfragmente, die aus der Ruine geborgen worden waren, wiederverwendet.

Das Evangelische Augustinerkloster zu Erfurt veranstaltet am 11. September einen Tag der offenen Tür. Zum Programm gehören ein Abendmahlsgottesdienst, Führungen in der Bibliothek des Evangelischen Ministeriums, durch das Augustinerkloster, in der Elisabethkapelle im Nikolaiturm, in der Georgenburse Erfurt und der Augustinerkirche, Vorträge, ein Orgelkonzert und ein Abendgebet. Um 19 Uhr wird gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu einem Benefizkonzert zugunsten des Augustinerklosters mit Florian Sonnleitner, dem ersten Konzertmeister im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, eingeladen. Auch am 10. September sind Führungen sowie ein Vortrag und ein Abendgebet im Angebot.

Die Kirchenkreise Arnstadt-Ilmenau und Altenburg rufen alle Kirchengemeinden auf, in ihren jeweils 99 Kirchen einen Gottesdienst zu feiern, der nach der gleichen Struktur gestaltet wird. Die Leitung übernehmen Ehrenamtliche und Hauptamtliche gemeinsam. Damit soll gezeigt werden, dass Kirchen nicht nur steinerne Zeugen der Geschichte sondern auch lebendige Orte des Glaubens sind. Im Kirchenkreis Arnstadt-Ilmenau findet bereits am 10. September in der Kirche zu Plaue (17 Uhr) ein Aussendungsgottesdienst für alle Beteiligten statt. „Kirche erbaut aus lebendigen Steine“ lautet das Thema der Gottesdienste im Kirchenkreis Altenburger Land, die alle um 10 Uhr beginnen. Dass ein Gottesdienst in Verantwortung der Gemeinde gefeiert wird, verstehen die Verantwortlichen im Sinne Martin Luthers: Er habe dem einzelnen Gläubigen viel Verantwortung und Kompetenz im Glauben zugesprochen.

In der Pankratius-Kirche in Bendeleben (Kyffhäuserkreis) informiert die Gemeinde über die Reparatur der Wetterfahne. Ein Gospelkonzert von „Heavens Garden“ ist in der St.-Jakobus-Stadtkirche in Ilmenau zu hören. In der Dorfkirche in Auma (Kreis Greiz) ist das Turmuhrwerk zu besichtigen, zudem wird eine Diaschau zur Turmsanierung gezeigt. Mit einem ökumenischer Gottesdienst wird der Denkmalstag in der Klosterruine in Göllingen (Kyffhäuserkreis) gefeiert, außerdem gibt es in der Krypta eine Klanginstallation.

Informationen zum Tag des offenen Denkmals sowie ausführliche Programmhinweise: www.tag-des-offenen-denkmals.de

Hintergrund:
Jedes Jahr am zweiten Sonntag im September sind historische Bauten und Stätten in ganz Deutschland geöffnet, die sonst gar nicht oder nur teilweise zugänglich sind. Unter dem Motto „Geschichte zum Anfassen“ wird zu Streifzügen in die Vergangenheit eingeladen. Ziel der „Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ und ihrer Mitstreiter ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren sowie Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. Mehr als 7.500 Bau – und Bodendenkmale haben bundesweit an diesem Tag für Besucher geöffnet. Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Alle 49 Länder der europäischen Kulturkonvention beteiligen sich in diesem Jahr im September und Oktober.

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59128575, oder Susanne Sobko, 0162-2048755

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