PM 47 | 13.05.2008
Tagung zum demographischen Wandel in Ostdeutschland
"Der Letzte macht das Licht aus?"
Tagung zum demographischen Wandel in Ostdeutschland
Die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt in Lutherstadt Wittenberg veranstaltet eine Tagung zum demografischen Wandel in Ostdeutschland. Unter der Fragestellung „Der Letzte macht das Licht aus?“ gibt es vom 16. bis 19. Mai vielfältige Vorträge und Gesprächsrunden mit Wissenschaftlern und Politikern. So wird beispielsweise Frau Prof. Dr. Christine Weiske von der Technischen Universität Chemnitz darüber sprechen, wie sich die Kompetenz entwickelt, an mehreren Orten gleichzeitig zu leben. Und der Bürgermeister des Pendler-Ortes Mieste in Sachsen-Anhalt wird berichten, wie sich das Leben in seiner Gemeinde entwickelt hat.
„Demographie ist kein Schicksalsschlag den man geduldig erleiden muss sondern vielmehr eine Herausforderung für eine moderne Gesellschaft, der man viel Kreativität und ohne Denkschranken begegnen kann. Vom „Raumpionier“ in den Weiten der Altmark bis hin zu neuesten Trends im Leben urbaner Menschen bietet die Tagung eine hervorragende Tauschbörse für Ideen und Einblicke aus der Praxis sowie in den aktuellen Stand der Forschung. Vom Kommunalpolitiker bis zum Kirchenältesten, von der Landtagsabgeordneten bis zum Wirtschaftsfachmann wird die Tagung verschiedene Kompetenzen und Perspektiven zusammenführen,“, sagt der Direktor der Evangelischen Akademie, Stephan Dorgerloh.
Ankündigungstext der Tagung
Durch die Auswanderung der letzten Jahre sind vor allem junge und gut ausgebildete Frauen weggezogen. Die Geburtszahlen sind seit 1990 so weit zurückgegangen, dass sich die Schülerzahlen schon halbiert haben. Das Berlin-Institut schlug jüngst vor, künftig ganze Dörfer aktiv leer zu ziehen. In Politik und Öffentlichkeit kam es zu einem Sturm der Entrüstung. Aber welche Chancen haben kleine Orte, in denen keine Kinder mehr geboren werden und die Jungen nur noch zu Besuch kommen? Wer wird die medizinische Versorgung, den Nahverkehr, die Post oder die Versorgung mit Strom und Wasser aufrechterhalten? Wie wollen wir angesichts dieser Entwicklungen leben?
Eine Reihe von Pilotprojekten, wissenschaftlicher Studien und innovativer Konzepte sind in den vergangenen Jahren initiiert worden. Können sie neue Perspektiven für den ländlichen Raum aufzeigen? Wie erfolgreich sind aufgrund des Fachkräftemangels beispielsweise Rückkehrinitiativen?
Ausführliche Informationen zum Tagungsprogramm finden Sie unter: www.ev-akademie-wittenberg.de
Rückfragen an: Stephan Dorgerloh (Akademiedirektor), 03491/49880