PM 007 | 27.02.2017
Tausende Christen in Mitteldeutschland feiern den Weltgebetstag

Gottesdienst-Vorlage kommt von den Philippinen

Zum diesjährigen Weltgebetstag (3. März) laden eine große Zahl von Kirchengemeinden, Kindertagesstätten und Schulen in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zu etwa 1.800 ökumenischen Gottesdiensten und Veranstaltungen ein. Die Liturgie, also Inhalt und Ablauf des Gottesdienstes, haben Frauen auf den Philippinen verfasst. Das Thema heißt in diesem Jahr „Was ist denn fair?“ Im Gottesdienst der philippinischen Christinnen geht es um Ungerechtigkeiten in ihrem Land: Arbeitsrechtsverletzungen, Ausbeutung weiblicher Arbeitskraft im Ausland, geschlechterspezifische Gewalt, Ressourcenraubbau und Umweltzerstörung.

Der Weltgebetstag wird an jedem ersten Freitag im März in rund 170 Ländern gefeiert. Er ist eine weltweite Basisbewegung von christlichen Frauen und die größte ökumenische Laienbewegung. Die Vorbereitung übernehmen in jedem Jahr Frauen aus einem anderen Land. In den Gottesdiensten gibt es dann Informationen zu dem Land, außerdem wird zum gemeinsamen Essen nach Rezepten der jeweiligen Küche sowie zum Singen und Tanzen eingeladen. Mit der Weltgebetstags-Kollekte werden Frauen- und Mädchenprojekte auf der ganzen Welt unterstützt.

„Mich begeistert immer wieder, wie aktuell die Themen sind, die durch die Weltgebetstags-Bewegung in den Fokus gerückt werden“, sagt Simone Kluge, Referentin für Weltgebetstagsarbeit bei den Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland (EFiM). „So wirft der Weltgebetstag aus den Philippinen mit seiner Frage Was ist denn fair? Themen der Globalisierung und der Ressourcenverteilung auf. Dabei liegt die Stärke des Weltgebetstages darin, die Folgen am Beispiel der Frauen in den Philippinen konkret werden zu lassen. Zugleich führt die Beschäftigung mit der biblischen Botschaft ins Nachdenken über unser Selbstverständnis als Christinnen und Christen in einer globalisierten Welt. Dabei lädt uns das biblische Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg zum Perspektivwechsel ein und zur Orientierung an Gottes Gerechtigkeit, die sich nicht an Leistung, sondern am Handeln aus Barmherzigkeit misst."

Vor 90 Jahren, im März 1927, wurde erstmals ein weltweiter Frauen-Gebetstag gefeiert. Damals riefen Frauen aus Nordamerika zu einem weltweiten ökumenischen Gebet auf. In China, Indien, Polen, Syrien und anderen Ländern schlossen sich Christinnen an. Nur zwei Jahre später beteiligten sich bereits Christinnen in 30 Ländern an den Feiern.

Hintergrund:
Arbeitsrechtsverletzungen, Ausbeutung weiblicher Arbeitskraft im Ausland, geschlechterspezifische Gewalt, Ressourcenraubbau und Umweltzerstörung. Diese Themen prägen den Alltag vieler philippinischer Frauen. Gerade in der ehemaligen „Kornkammer“ des Inselstaates, auf Mindanao, sind die Lebensumstände für viele Frauen besonders schwierig. Internationale Bergbau- und Agrarkonzerne eignen sich großflächig Naturräume an. Sie vertreiben die einheimische, oft indigene Bevölkerung. Staatliche Infrastruktur ist in den unzugänglicheren Regionen abseits der größeren Städte kaum vorhanden. Schul- und Arztbesuche werden so zu einem komplizierten und teuren Unterfangen. Hinzu kommt der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt zwischen muslimischen bzw. kommunistischen Gruppierungen und den Einheiten der Regierung. Außerdem wird das Leben in Mindanao durch Naturkatastrophen erschwert, die aufgrund des Klimawandels in den letzten Jahren zunehmen.

Weitere Informationen im Internet: www.weltgebetstag.de und www.frauenarbeit-ekm.de

RÜCKFRAGEN

Simone Kluge, 0345-54848813


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