PM 67 | 28.06.2010
Torgau erinnert an Katharina von Bora

Landesbischöfin Junkermann ist Schirmherrin für Katharina-Tag

In Torgau wird am kommenden Wochenende (2. bis 4. Juli) an Katharina von Bora erinnert, die Ehefrau Martin Luthers. Die Schirmherrschaft über den 1. Torgauer Katharina-Tag hat Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM).

„Katharina von Bora steht für eine Frau, die ihre Kraft aus einer tiefen Bindung an das biblische Wort schöpfte, die ihr Leben oft gegen Traditionen ihrer Zeit führte, die aber zugleich auch mit beiden Beinen fest auf der Erde einen vielfältigen Alltag bewältigt hat“, sagt Landesbischöfin Junkermann. „Sie vermochte es, aus traditionellen Rollenmustern auszubrechen und ihre ganz individuelle ‚Rolle’, die eben nicht auf ein bestimmtes Frauenbild festgeschrieben war, zu leben.“

Auf dem Programm des Katharina-Tages stehen vielfältige Veranstaltungen wie beispielsweise eine Gesprächsrunde unter dem Motto „Katharina – Wer?“ über starke Frauen von der Reformationszeit bis heute. Gesprächsgast ist unter anderen der Wittenberger Regionalbischof, Propst Siegfried Kasparick. Außerdem gibt es Kirchenführungen in der Torgauer Stadtkirche St. Marien, wo auch der Grabstein der Katharina von Bora steht.

Hintergrund:
Katharina von Bora wurde 1499 als Tochter eines verarmten Adligen geboren. Sie besucht ab 1504 die Klosterschule der Benediktinerinnen Brehna (bei Halle/S.). 1508 tritt sie in das Kloster Nimbschen (bei Grimma) ein, wo sie 1515 das Gelübde ablegt. Ostern 1523 gelingt Katharina mit elf weiteren Nonnen die Flucht aus dem Kloster. Sie findet Aufnahme im Hause Cranachs des Älteren in Wittenberg. In Wittenberg lernt sie auch Martin Luther kennen, mit dem sie am 27. Juni 1525 heiratet. Katharina Luther ordnet fortan den Haushalt, nutzt das auf dem Kloster liegende Braurecht, betreibt Viehzucht und pachtet dafür mehrere Grundstücke. Katharina flieht vor dem Schmalkadischen Krieg 1546 nach Dessau und Magdeburg. Sie stirbt am 20. Dezember 1552 in Torgau auf der Flucht vor der in Wittenberg grassierenden Pest.
Torgau war die erste Station der 24-jährigen Katharina nach ihrer Flucht aus dem Kloster Nimbschen, und hier schloss sich auch ihr Lebenskreis.

Ausführliche Informationen zum Programm stehen unter: www.torgau.eu

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59128575

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