PM 007 | 22.01.2025
Veranstaltungen zum 80. Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Gottesdienste, Friedensgebete, Konzerte, Menschenkette, Film und Gespräch

Evangelische Christen in Mitteldeutschland sind Organisatoren und Mitwirkende von Veranstaltungen zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (Holocaust-Gedenktag) am 27. Januar.

Mehr Informationen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Thema Antisemitismus gibt es unter: www.ekd.de/antisemitismus.

Der 80. Gedenktag wird in Jena bereits am 26. Januar mit einem Abendgottesdienst gewürdigt (Stadtkirche, 18 Uhr). Das Collegium musicum musiziert unter Leitung von Kantor Ronny Vogel drei Stücke über jüdische Melodien in Bearbeitung für Streichorchester von Harry Max und KMD Martin Meier. Die Liturgie enthält Texte zum Gedenken an die Shoa. Das Gedenken wird zudem am 27. Januar in das Friedensgebet um 12 Uhr in der Stadtkirche integriert. Am 30. Januar ist die Kirchengemeinde Jena Mitveranstalter der Finissage der Ausstellung „Synagogen in Polen und der Ukraine“ in der Galerie Stoy der Karl-Volkmar-Stoy-Schule (18 Uhr). Marc Sagnol, Philosoph, Schriftsteller, Fotograf, Filmregisseur und französischer Kulturbeauftragter in Erfurt, zeigt Ergebnisse seiner Reisen durch Polen und die Ukraine auf der Suche nach Spuren jüdischer Kultur und Architektur, insbesondere von Synagogen.

Der Runde Tisch für Demokratie Wartburgkreis und die Evangelische Kirche Bad Salzungen laden anlässlich des Gedenktages zur Vorführung des Films „Was bleibt für immer“ ein. Beginn ist am 27. Januar um 19 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum Bad Salzungen. Das interkulturelle Filmprojekt wurde im Rahmen eines internationalen Workcamps in Bad Salzungen in Zusammenarbeit mit dem 1. TSV und dem Gymnasium Bad Salzungen realisiert. Jugendliche hatten sich intensiv mit der Erinnerungskultur und den Verbrechen des Nationalsozialismus in Nachbarländern auseinandergesetzt. Der Film stellt die Bedeutung des Gedenkens und die Verantwortung für die Zukunft in den Mittelpunkt. Ziel ist es, den Blick auf die Vergangenheit zu richten, die Werte der Demokratie zu stärken und den interkulturellen Dialog zu fördern.

Eine Andacht zum Holocaustgedenken gibt es in der Nikolaikirche in Eilenburg (27. Januar, 18 Uhr) im Kirchenkreis Torgau-Delitzsch. Im Anschluss sind die Besucherinnen und Besucher zu einer Gesprächsrunde ins Gemeindehaus eingeladen.

Die Gemeinde der Marktkirche in Halle (Saale) lädt am Holocaust-Gedenktag (27. Januar, 17 Uhr) zu einem Friedensgebet ein.

In Magdeburg gibt es im Rahmen der Aktionswoche „Eine Stadt für alle“ ein Chorkonzert in der Nicolaikirche (25. Januar, 15.30 Uhr). Unter dem Titel „Frieden wollen wir“ musiziert der Frauenchor „cantare et vivere“ mit Gästen.

In der Johanneskirche in Magdeburg wird am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar, 20 Uhr) „Die Ermittlung - Oratorium in elf Gesängen“ aufgeführt. In seinem dokumentarischen Oratorium über den Frankfurter Auschwitz-Prozess von 1963 bis 1965 verdichtet Peter Weiss eindringlich die Aussagen von Opfern und Tätern als Mahnung zur Wachsamkeit.
Die szenische Lesung mit Chormusik wird vom Puppentheater Magdeburg, der Magdeburger Domgemeinde und der Dommusik sowie vom Friedensforum Johanniskirche veranstaltet.

In Meiningen beginnt am 27. Januar um 17 Uhr am „Judenhaus“ ein Schweige-Gedenk-Spaziergang mit Schauspielern und Schauspielerinnen zu Wohnorten von Menschen, die während der nationalsozialistischen Herrschaft ermordet wurden. Um 18 Uhr folgt das Holocaust-Gedenken zur Mahnwache zum Ukraine-Krieg an der Stadtkirche. Außerdem ist das Gedenken in Gottesdienste am 2. Februar integriert, beispielsweise in der Stadtkirche Meiningen (10 Uhr). Wie in jedem Jahr ist im Vorfeld eine Reinigungsaktion der Stolpersteine geplant.

Die Jüdische Landesgemeinde Thüringen, das Bistum Erfurt und der Evangelische Kirchenkreis Erfurt laden in Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus am 26. Januar um 17 Uhr zu einem Ökumenischen Gottesdienst zum Gedenken in das Evangelische Augustinerkloster Erfurt. Beginn ist um 17 Uhr im „Haus der Versöhnung“.

Das Bündnis gegen Rechtsextremismus Eisenach, in dem auch die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Mitglied ist, plant eine Menschenkette zum Holocaust-Gedenken am 27. Januar. Beginn ist um 17 Uhr am Rathaus, weiter geht es mit Kerzen und den Namensschildern der deportierten Menschen durch die Karlstraße.

Hintergrund:
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ist der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers (KZ) Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahr 1945. In Deutschland gilt der 27. Januar seit 1996 als bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust wurde dieser Tag von den Vereinten Nationen im Jahr 2005 erklärt.

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59128575, oder Susanne Sobko, 0162-2048755


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