PM 5 | 21.01.2007
Verhandlungsgruppe mit externen Fachleuten eingesetzt

Sondersitzungen der Kirchenleitungen: Verhandlungsgruppe mit externen Fachleuten soll Interessenausgleich im Vereinigungsprozess aushandeln

Auf Sondersitzungen haben die Kirchenleitungen der Kirchenprovinz Sachsen und der Thüringer Landeskirche die Einsetzung einer „Verhandlungsgruppe“ beschlossen. Diese wird von externen Kirchenfachleuten geleitet und soll wie ein Vermittlungsausschuss arbeiten. Aufgabe des zwölfköpfigen Gremiums ist es, in den kommenden Wochen Lösungsempfehlungen zu den ungeklärten Fragen in der Fortentwicklung der mitteldeutschen Kirchenföderation auszuhandeln, darunter die Standortfragen für das gemeinsame Kirchenamt und den Bischofssitz. Die Einsetzung der Verhandlungsgruppe hat die Kirchenleitung der Kirchenprovinz Sachsen auf ihrer heutigen Tagung in Magdeburg entschieden (20.01.). Der Landeskirchenrat der Thüringer Landeskirche hat bereits am 12. Januar in Erfurt auf einer außerordentlichen Beratung einen gleich lautenden Beschluss gefasst.

In den Sitzungen der Verhandlungsgruppe sollen die Interessen beider Föderations-Kirchen benannt und auf dieser Grundlage Kompromisse gefunden werden. Die Ergebnisse werden von den beiden Kirchenleitungen geprüft. Die Beschlussvorlage über den möglichen Zusammenschluss von Kirchenprovinz Sachsen und Thüringer Landeskirche soll bis Ende März verabschiedet sein. Die Entscheidung zur Kirchenvereinigung wird von den beiden landeskirchlichen Synoden getroffen, die vom 19. bis 21. April in Lutherstadt Wittenberg zu parallel tagenden Sitzungen zusammenkommen.

Zur Verhandlungsgruppe gehören die Bischöfe beider Föderations-Kirchen, die Präses und der Synodalpräsident der landeskirchlichen Synoden, eine Pröpstin oder ein Propst, eine Visitatorin oder ein Visitator, sowie zwei weitere Mitglieder aus jeder Teilkirchenleitung. Sie sollen die Interessen der jeweiligen Landeskirche in den Gesprächen vertreten. Die Position der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) sollen die Präsidentin und der Vizepräsident des EKM-Kirchenamtes einbringen. Als Vorsitzender für die Verhandlungsgruppe konnte Dr. Eckhart von Vietinghoff, Präsident des Landeskirchenamtes der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, gewonnen werden.

Hintergrund für die Einsetzung der Verhandlungsgruppe sind die Beschlüsse der landeskirchlichen Synoden vom 18. November vergangenen Jahres. Beide Kirchenparlamente hatten sich grundsätzlich für die Fortentwicklung der mitteldeutschen Kirchenföderation zu einer gemeinsamen Kirche ausgesprochen, ihr Votum allerdings an mehrere Auflagen gebunden.

Magdeburg und Eisenach – 20. Januar 2007


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