PM 104 | 27.11.2020
Weihnachtsoratorium von der Orgel, als CD oder Tanz
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Susanne Sobko, 0162-2048755
Bachs beliebte Kantaten werden alternativ aufgeführt
Für viele Kirchgänger und Musikliebhaber ist die Advents- und Weihnachtszeit ohne das „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach undenkbar, und in anderen Jahren ist es in zahlreichen Orten in Mitteldeutschland als Angebot evangelischer Kirchengemeinden mit Chören, Gesangssolisten und Orchestern zu hören. Dieses Jahr gibt es nur alternative Aufführungen entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen, beispielsweise in Orgel-Arrangements, getanzt und mit ausschließlichem Gesang von Solisten.
Das Weihnachtsoratorium in Thüringen (Auswahl):
In Weimar ist in der Herderkirche am 12. Dezember um 17 und 19.30 Uhr die Kantate I ausschließlich von Solisten und dem Ensemble Hofmusik unter Leitung von Johannes Kleinjung zu hören. Am 1. und 2. Feiertag sowie am 27. Dezember werden in der Herderkirche Kantatengottesdienste mit Elementen des Weihnachtsoratoriums gefeiert.
Das Weihnachtsoratorium ist in Rudolstadt am 3. Advent (13. Dezember) um 18 Uhr als Musikalische Andacht in der Stadtkirche geplant. „Der große Chorraum ist genau ausgemessen für zwanzig Chorsängerinnen und Chorsänger des Oratorienchors Rudolstadt und elf Instrumentalisten und Instrumentalistinnen“, informiert KMD Katja Bettenhausen als Musikalische Leiterin. Die Solisten Reglint Bühler, Thomas Riede und Matthias Dill werden im frisch restaurierten Fürstenstand platziert, der Evangelist Kristian Sørensen singt von der Kanzel. Die großen Chöre werden durch andere Advents- und Weihnachtsmusik ersetzt. Aktuelle Infos: www.lasegastorgel-rudolstadt.de.
In Eisenach werden laut Planung die drei ersten Kantaten des Weihnachtsoratoriums am 3. Advent um 16, 17 und 18 Uhr in Kantaten-Gottesdiensten aufgeführt. Die Gottesdienste sollen bei freiem Eintritt stattfinden und jeweils etwa 45 Minuten dauern. Die Besucher müssen sich vorher Einlasskarten besorgen.
Am 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dezember) soll in Meiningen um 9.30 und 11 Uhr in Kantatengottesdiensten Kantate I erklingen. Es musiziert die Meininger Kantorei mit Vokalsolisten und dem Meininger Residenzorchester, die Leitung hat Kantor Sebastian Fuhrmann. Voranmeldung unter info@ev-kirche-meiningen.de oder Tel. 03693-840920.
In Erfurt laufen noch die Planungen, „wir versuchen, im Freien die Choräle zu singen, und das Andreas-Kammerorchester wird vermutlich in der Thomaskirche ein oder zwei kurze Vespern anbieten“, teilt Landeskirchenmusikdirektor Dietrich Ehrenwerth mit.
Kantor Friedemann Fischer aus Ziegenrück bietet Orgelvespern mit Melodien aus dem Weihnachtsoratorium sowie mit Liedern zum Mitlesen oder Mitsingen an: Am 28. November um 14 Uhr in der Kirche Gräfenwarth und am 29. November um 16 Uhr in der Kirche Eßbach.
In Hildburghausen hat sich Kirchenmusikdirektor Torsten Sterzik wegen der aktuellen Lage entschieden, auch keine Minimalvariante anzubieten, sondern von den Aufnahmen des Weihnachtsoratoriums der letzten Jahre eine CD zusammen zu stellen. Diese soll an alle Mitglieder der Stadtkantorei sowie so viele Haushalte wie möglich verteilt werden.
Das Weihnachtsoratorium in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg (Auswahl)
Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach getanzt – nach jetzigem Stand soll dieses Treffen am 6. Dezember (14 Uhr) in Halle im Felicitas-von-Selmenitz-Haus stattfinden, teilen die Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland als Veranstalter mit. „Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach ist für viele Menschen fester Bestandteil des Kirchenjahres. Sie singen in einem der zahlreichen Chöre mit oder besuchen eines der vielen Konzerte. Dass man diese Musik, die reich an Symbolkraft ist, auch wunderbar in Tanzsprache umsetzen kann, hat die Tänzerin und Choreographin Wilma Vesseur gemeinsam mit dem Kirchenmusikdirektor a. D. Gerd Kötter bereits in den 80er Jahren entdeckt. Zu den Chorälen, Arien und Eingangschören wurden wunderbare Choreographien entwickelt, die wir gemeinsam in festlicher Atmosphäre erleben und nachvollziehen wollen“, so die Ankündigung.
Der Magdeburger Kantatenchor wird in kleinen Chorgruppen Choräle aus dem Werk in musikalischen Andachten sowie Open Air bei kurzen Adventsmusiken vor Pflegeheimen und dem Hospiz singen. Als Beispiele nennt Tobias Börngen, Dirigent des Magdeburger Kantatenchores sowie Propsteikantor des Propstsprengels Stendal-Magdeburg, musikalische Andachten im Kerzenschein in der Pauluskirche in Magdeburg am 12. und 29. Dezember, jeweils um 17 Uhr, bei hoher Nachfrage auch 18.30 Uhr.
Hintergrund „Weihnachtsoratorium“:
Johann Sebastian Bach hat das Werk in den Jahren 1734/35 aus mehreren seiner weltlichen Kom-positionen zusammengestellt sowie in Teilen neu komponiert. Die sechs selbstständigen Kantaten waren ursprünglich für die drei Weihnachtsfesttage nach dem Heiligabend sowie für den Neu-jahrstag, den Sonntag nach Neujahr und das Epiphaniasfest am 6. Januar vorgesehen. Darin wird die Geschichte der Geburt Jesu von Chören und Gesangssolisten erzählt, ein Orchester begleitet. Das Oratorium ist die am häufigsten aufgeführte Weihnachtsmusik und ist in vielen Gemeinden der Höhepunkt des musikalischen Kirchenjahres. Monatelang wird zuvor dafür geprobt.
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