PM 91 | 04.09.2008
Wittenberger Sommerakademie diskutiert bio und medizinethische Fragen
2. Wittenberger Sommerakademie vom 8.-14. September diskutiert bio- und medizinethische Fragen
"Den Umgang mit Grenzen verhandeln"
35 Studierende aus ganz Deutschland diskutieren vom 8. bis 14. September bei der Wittenberger Sommerakademie aktuelle Fragen der Medizin- und Bioethik. Es ist nach 2006 die zweite Auflage der fächerübergreifenden Veranstaltung. Die Sommerakademie wird am Montag, 8. September, in der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt von Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, dem Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, und dem Wittenberger Oberbürgermeister Eckhard Naumann eröffnet. (Hinweis für die Redaktionen: Die Eröffnung beginnt um 15.00 Uhr und ist nicht-öffentlich, Pressevertreter sind jedoch herzlich eingeladen)
„Grundsätzlich soll bei dieser Akademie der Umgang mit Grenzen verhandelt werden“, sagt Dr. Torsten Moos, Studienleiter an der Evangelischen Akademie: „Gibt es Grenzen des Forschens, etwa für die Hirnforschung? Welche Grenzen hat die Jagd nach Gesundheit? Wie sollen wir umgehen mit den Grenzen unseres Wissens, wenn es um unbekannte Risiken wie im Bereich der Grünen Gentechnik geht?“ Unter Leitung von je zwei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern werden angehende Biologen, Mediziner, Philosophen, Theologen oder Journalisten an diesen Themen zusammen arbeiten. Die öffentliche Abschlusspräsentation findet am 13. September um 15.00 Uhr statt.
Teil der Sommerakademie sind drei öffentliche Abendveranstaltungen (Beginn jeweils 19.30 Uhr). Unter dem Titel „Die Lust an der Regulierung – wie hilfreich sind Gesetze in bioethischen Streitfragen“ diskutieren am 9. September Sachsen-Anhalts Justizministerin Prof. Dr. Angela Kolb und der Kirchenrechtler Prof. Dr. Michael Heinig aus Göttingen. Kunst, die unter dem Eindruck der Arbeit in einem biotechnischen Labor entstanden ist, präsentiert am 10. September in einer Vernissage die Bildhauerin Marie-Luise Meyer. Am 11. September hält der hallesche Humangenetiker Prof. Dr. Dr. Ingo Hansmann einen Vortrag über die persönliche Verantwortung in der Wissenschaft.
Ein Novum ist in diesem Jahr ein Intensivkurs Ethik für Studierende, die ausgebildet werden, an den Grundlagen des Lebens zu forschen. „Wer heute Molekularbiologie und Biochemie studiert, erhält eine fundierte fachliche Ausbildung, erfährt aber kaum etwas über die Grundlagen der Ethik“, sagt Thorsten Moos. „Auf der Sommerakademie wird ein Lernplan erarbeitet und erprobt, der später auch an Universitäten Einzug halten könnte.“ Der Kurs wird von der Molekularbiologin Prof. Dr. Christiana Cordes und dem Philosoph und Theologen Dr. Stephan Schaede geleitet.
Die Wittenberger Sommerakademie wird von der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt zusammen mit einem breiten Netzwerk aus wissenschaftlichen Einrichtungen und Förderern veranstaltet. Zu ihnen gehören die Berlin-Brandenburger Akademie der Wissenschaften, die Universitäten in Halle und Dresden, die Hochschule Anhalt, das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben und die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg.
An der Sommerakademie nehmen 35 Studierende teil. Sie kommen zu einem Viertel aus Mitteldeutschland (Halle, Leipzig, Jena, Berlin, Zittau) und zu drei Vierteln aus der übrigen Bundesrepublik, ein Teilnehmer sogar aus Rotterdam. Ihre Studienfächer reichen von Humanmedizin, Biomedizin, Biologie, Biotechnologie, Public Health, Medizin-Ethik-Recht, bis hin zu Soziologie, Philosophie, Journalistik, Politik, Psychologie, Wirtschaft und Theologie.
Hinweis an die Redaktionen: Bei Interviewwünschen und Anfragen wenden Sie sich bitte an Dr. Thorsten Moos, Tel. 03491 / 49 88 49 www.wittenberger-sommerakademie.de
Dessau-Roßlau / Magdeburg, 4. September 2008