PM 28 | 06.06.2005
Wort der Bischoefe in Thueringen zum Oekumenischen Kirchentag in Berlin

Die Tatsache, dass sich vom 28. Mai bis 1. Juni dieses Jahres in Berlin evangelische und katholische Christen und Christen anderer Kirchen und Gemeinschaften Deutschlands zum ersten Mal bundesweit zu einem Ökumenischen Kirchentag versammeln, ist nicht nur religiös-kirchlich bedeutsam. Es ist von Gewicht für ganz Deutschland.

Die Tatsache, dass sich vom 28. Mai bis 1. Juni dieses Jahres in Berlin evangelische und katholische Christen und Christen anderer Kirchen und Gemeinschaften Deutschlands zum ersten Mal bundesweit zu einem Ökumenischen Kirchentag versammeln, ist nicht nur religiös-kirchlich bedeutsam. Es ist von Gewicht für ganz Deutschland.

Als Bischöfe der evangelischen und katholischen Kirche in Thüringen möchten wir unserer Freude Ausdruck geben, dass ein solcher Ökumenischer Kirchentag stattfinden kann. Wir danken denen, die sich dafür eingesetzt haben. Wir freuen uns mit den Verantwortlichen, dass schon im Vorfeld viele Menschen ihr Interesse an der Teilnahme am Kirchentag bekundet haben. Wir rufen die Christen in Thüringen und darüber hinaus alle Interessierten auf, in Berlin persönlich dabei zu sein.

Das Leitwort des kommenden Kirchentages „Ihr sollt ein Segen sein!“ lässt die Verheißung Gottes an Abraham anklingen, der von Muslimen, Christen und Juden gemeinsam verehrt wird. Gerade heute ist dieses Signal wichtig. Von Berlin ist nicht immer in der Geschichte Segen ausgegangen. Die Gläubigen verschiedener Bekenntnisse, die sich auf dem Kirchentag in Berlin zu gemeinsamen Gebet, Gespräch und Feiern treffen werden, können zeigen: Religiöse Spannungen und Gegensätze müssen nicht zwangsnotwendig mit Gewalt ausgetragen werden. Man kann mit ihnen auch produktiv umgehen. Wir sind überzeugt, dass dies beim Kirchentag gelingen wird. Allein schon die Tatsache, dass es diesen gemeinsamen Kirchentag geben wird, ist ein Zeichen des gewachsenen Vertrauens in der Ökumene. Das darf nicht klein geredet werden, weder von denen, die sich mehr Einheit wünschen noch von jenen, die weniger Einheit wollen. Bewahren wir uns das Staunen und die Freude über das, was Gott an ökumenischer Gemeinsamkeit unter uns schon hat wachsen lassen!

Wir erhoffen uns vom Kirchentag neue Impulse für den weiteren Weg auf eine volle Einheit der Christen hin. Wir machen uns den Appell von Frau Dr. Elisabeth Raiser und Prof. Dr. Hans Joachim Meyer, den beiden Präsidenten des Ökumenischen Kirchentages zu eigen, beim Kirchentag die jeweiligen Überzeugungen des ökumenischen Partners zu achten, auch im Blick auf die Tatsache, dass die Katholische Kirche einem gemeinsamen Abendmahl nicht zustimmen kann. Auf dem Weg zur vollen Einheit der Kirchen führt nur ein geduldiger Dialog in Wahrheit und Liebe voran. Und vor allem führt voran: das gemeinsame Gebet zu Gott, der in sich selbst Einheit in Vielfalt ist.

Dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin wünschen wir gutes Gelingen! Wir hoffen, in Berlin vielen Menschen aus Thüringen zu begegnen.

Erfurt, Eisenach - 22. Mai 2003


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