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Mitarbeitendenjahresgespräch

Wozu Mitarbeitenden-Jahresgespräche?

Sie wären ja entbehrlich, wenn in einem nicht abreißenden Gesprächsprozess die Superintendentin mit ihrem Kirchenmusiker, die Pfarrerin mit ihrem Senior, der Dezernent mit seinen Referatsleiterinnen, die Amtsleiterin mit ihren

Mitarbeitern in kontinuierlichem Gespräch wäre, wenn beide Gesprächspartner voneinander wüssten – von den Freuden und den Nöten im Beruf, davon, was ihnen geschenkt ist, und davon, was sie vor belastende Herausforderungen stellt – und beide einander fragten – Was brauchen Sie, um unbeschwert Ihre Arbeit zu verrichten? Was würde Dich stärken? Wo brauchen Sie Entlastung? – und beide sich in schönster Aufrichtigkeit üben würden – Das hat mich an deiner Arbeit zuletzt besonders beeindruckt. Stimmt meine Wahrnehmung, dass Sie über die Grenzen Ihrer Erschöpfung hinaus arbeiten? – Wir wissen aber: Gespräche brauchen Anlässe, und nicht mit allen sind wir in gleichermaßen intensivem Gespräch, und ein Gespräch,

das mehr sein will als ein Tür-und-Angel-Gespräch, braucht seinen eigenen Raum.

Seit der Einführung der Mitarbeitenden-Jahresgespräche in der EKM im Jahr 2005 findet dieses Gespräch in angemessener Weise seinen Anlass, seine Intensität, seinen Raum. Und vielerorts, wenn auch noch nicht überall, ist es ein selbstverständlicher Standard der Personalführung und -entwicklung geworden. Das war Grund genug, seine Praxis zu erkunden, seine Qualität zu überprüfen, sein Profil zu schärfen.

So gibt es einige Neuerungen:

  • Der Vorbereitung auf das Gespräch dienen beispielhaft formulierte Fragen.
  • Durch eine Verknüpfung zu Dienstanweisung bzw. Dienstvereinbarung rücken die konkreten persönlichen Arbeitsbedingungen stärker in den Blick.
  • Zur Selbstreflexion einladende Fragen richten den Fokus auf Fragen der persönlichen und beruflichen Entwicklung.
  • Und als Frucht aus der Pfarrergesundheitsstudie: Die Gesundheit und die Gesunderhaltung im Beruf finden im Gesprächs­setting ihren festen Platz.
  • Allgemeine Formulierungen mögen helfen, den Leitfaden in der gesamten kirchlichen Arbeitswelt zu gebrauchen. So werden wir in diesem Leitfaden von Führungskräften reden und meinen damit: die Vorgesetzten im privatrechtlichen Bereich, aber auch die Dienstaufsichtsführenden bei Pfarrerinnen und Pfarrern.

Auch wenn das Gespräch ein persönliches und personenbezogenes Gespräch ist, hat es einen organisationalen Mehrwert: Neben der Verbesserung der individuellen Arbeitsbedingungen kann es auch Dysfunktionalitäten in organisatorischer Hinsicht identifizieren.

Das Mitarbeitenden-Jahresgespräch ist eine Chance – für die Mitarbeitenden, für die Führungskräfte, für die ganze Kirche. Und gut wäre es, Sie würden feststellen: Ja, es braucht einmal wieder ein Mitarbeitenden-Jahresgespräch.

Erfurt, im September 2021 OKR Michael Lehmann Personaldezernent

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