Kleines 1 x 1 der Gestaltung

Auch mit "Word" lässt sich ein Gemeindebrief ansprechend gestalten

Zwei Drittel der Gemeindebriefe in der EKM werden ganz einfach mit einem Textverarbeitungsprogramm erstellt. Das ist kein Makel. Auch mit „Word“ lässt sich ein Gemeindebrief ansprechend gestalten. Nur für die umfänglichen Gemeindebriefe, die mitunter vielseitige Broschüren sind und professionell gedruckt werden, ist eine Gestaltungssoftware oder die Mitarbeit eines professionellen Designers oder einer Designerin notwendig.

Hier soll mit einem „Kleinen 1 x 1 der Gestaltung“ denen geholfen werden, die ihren Gemeindebrief selbst gestalten.

Zum Aufbau: Die Gestaltung soll den Leserinnen und Lesern bei der Orientierung im Gemeindebrief insgesamt und auf jeder Seite helfen. Deshalb folgt das Layout klaren Hierarchien:

  • Gliedern Sie Ihren Gemeindebrief in Rubriken. Die Landeskirche hat Piktogramme ausarbeiten lassen, die dabei helfen. Sie stehen kostenlos zum Herunterladen auf der neuen Seite: www.gemeindebrief-ekm.de für Sie bereit.
  • Die Bausteine – Überschrift, Text, Rand(spalte) – müssen erkennbar und sollten an einem imaginären Raster ausgerichtet sein; dieses ist für den ganzen Gemeindebrief durchzuhalten.
  • Probieren Sie aus, ob sich der Gemeindebrief zweispaltig anlegen lässt; damit werden die Zeilen kürzer, das erhöht die Lesbarkeit.

Zur Schrift: Lassen Sie die Schrift wirken, veranstalten Sie keinen Schriftzirkus. In Stichpunkten bedeutet das:

  • Maximal 2-3 Schriftarten, festgelegt für die einzelnen Bausteine (Text, Überschriften, Rand).
  • Für die Texte (Brotschrift) eine Schrift mit Serifen bevorzugen (dies sind die kleinen Häkchen an den Buchstaben, die die Lesbarkeit gerade bei älterer Leserschaft erhöhen; z.B. Times New Roman).
  • Die Überschriften können auch in einer Schrift ohne Serifen gesetzt werden, die gut zur Schriftart der Texte passt, z.B. Arial oder Calibri.
  • Mit einem Zeilenabstand (Durchschuss) von 1 bis 1,2 pkt sind Texte gut lesbar; dieser kann z.B. in Word über das Menü eingestellt werden: Text markieren --> Format --> Absatz --> bei Zeilenstand „Mehrfach“ auswählen und bei „Maß“ 1,2 eintragen.
  • Wörter in Großbuchstaben (Versalien) oder Kapitälchen sollten nur für Überschriften oder besondere Hervorhebungen verwendet werden.
  • Der Zeichenabstand (Laufweite) sollte nur bei Überschriften oder sehr kleiner Schrift erweitert werden.

Zu den Hervorhebungen: Beim Blick in viele Gemeindebriefe – das gilt natürlich nicht für Ihren ;-) – wird manchem Leser schwindlig. Da sind dann wirklich auch sämtliche Möglichkeiten ausprobiert worden, den Text irgendwie aufzupeppen. Denken Sie daran, der Leser braucht nur eine Orientierung, um zu einem Text zu finden, dann will er in Ruhe gelassen sein und wirklich nur lesen. Eine überfrachtende „Gestaltung“ lenkt ihn nur ab. Das heißt:

  • Beleben Sie die Seite mit gezielten Hervorhebungen, nicht mit mehr Schriftarten.
  • Nur je eine Hervorhebung, z.B. fett , VERSALIEN oder Unterstreichung; hier verbirgt sich der häufigste Gestaltungsfehler, indem beispielsweise Überschriften mehrfach hervorgehoben werden. Dies ist unnötig.
  • Kursiv nur für Zitate.
  • Zentrieren sie auf den Seiten die einzelnen Artikel – wenn überhaupt – nur sehr sparsam.

Nehmen Sie sich Ihren Gemeindebrief zur Hand und überlegen Sie in einem ersten Schritt, was verzichtbar ist. Werfen Sie Ballast ab und reduzieren Sie die Gestaltung soweit es geht – bis ein ruhiges Bild entsteht, in dem sich der Leser leicht zurechtfindet, sich wohlfühlt und gern verweilt. Weniger kann mehr sein. Das gilt nicht immer, für die Gestaltung meist.

Ralf-Uwe Beck

Der Autor ist Referatsleiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Landeskirchenamt der EKM


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