29.07.2022
Corona belastet besonders Kinder alleinerziehender und armer Mütter

Berlin (epd). Von den negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie sind einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zufolge besonders Kinder aus armen Familien und von alleinerziehenden Müttern betroffen.

Bei der seelischen Gesundheit von Kindern zeige sich ein deutliches soziales Gefälle, teilte der AOK-Bundesverband am Donnerstag in Berlin mit.

Während nur etwa jede dritte Mutter in einer Umfrage angegeben habe, dass die seelische Gesundheit ihrer Kinder während der Pandemie gelitten habe, seien es bei Alleinerziehenden 44,1 Prozent und bei Müttern mit geringem Einkommen 51,0 Prozent gewesen, erläuterte die AOK.

Jede fünfte Mutter fand demzufolge, dass ihr Nachwuchs seit Beginn von Corona reizbarer und aggressiver geworden ist. Fast drei von vier Müttern berichteten von einem übermäßigen Medienkonsum und fast zwei Drittel von einem Bewegungsmangel ihrer Kinder. Übergewichtige Kinder hatten in vier Fünftel der Fälle noch mehr Gewicht zugelegt. Mütter mit geringer Bildung, geringem Einkommen und Alleinerziehende berichteten auch hier häufiger von Problemen als der Durchschnitt. Beispielsweise verschärften sich die Gewichtsprobleme von Kindern aus armen Familien in neun Zehnteln der Fälle.

Das WIdO hatte in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut insgesamt 3.000 Mütter von drei- bis zwölfjährigen Kindern befragt. „Wie ein roter Faden zieht sich durch fast alle Ergebnisse unserer Untersuchung, dass Kinder aus sozial schwächeren Familien deutlich stärker durch die Pandemie belastet waren“, sagte Studienleiter Klaus Zok. Die Befunde deckten sich mit den Ergebnissen aus anderen Studien.


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