21.01.2022
Impfpflicht in der Pflege: Caritas-Verband erwartet Kündigungen
Hannover (epd). Der Deutsche Caritasverband rechnet angesichts der Einführung einer Impfpflicht im Gesundheitsbereich zum 15. März mit vermehrten Kündigungen von Mitarbeitern in Pflegeheimen.
Vor allem Einrichtungen in Bundesländern mit geringer Impfquote wie in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Teilen Bayerns und Baden-Württembergs könnten betroffen sein, sagte die Präsidentin des Wohlfahrtsverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Donnerstag).
Von dort sei zu hören, dass es Kolleginnen und Kollegen gebe, die eher ihre Stelle in der Altenpflege oder Behindertenhilfe aufgeben werden, als sich impfen zu lassen, sagte Welskop-Deffaa: „Sie suchen und finden neue Arbeitsplätze etwa im Einzelhandel und kommen damit dem Gesundheitsamt zuvor.“
Welskop-Deffaa sieht dies mit Sorge: „Jeder Beschäftigte, den wir verlieren - sei es, weil er abwandert, sei es weil er erkrankt - reißt eine schmerzliche Lücke in eine seit Jahren enge Personaldecke“, warnte sie: „Es wird dann immer schwerer, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten - für alte und behinderte Menschen, die in unseren Einrichtungen auf verlässliche Unterstützung angewiesen sind.“