29.03.2022
Augenblick mal: Der Krieg und die Kinder
Was macht das eigentlich mit unseren Kindern – die Nachrichten vom Krieg und die Gespräche darüber? Davon hat mir Kerstin Chelkowski berichtet.
Sie leitet unsere evangelische Grundschule in Apolda. Ja, sagt sie, Kinder haben Angst. Sie bekommen mit, wie das Thema auf einmal alles bestimmt. Man sieht Häuser brennen, echte Leichen. Die Erwachsenen führen ihre Gespräche voller Zorn und Bitterkeit. Und manche sorgen sich, weil sie sogar Betroffene kennen.
In Gesprächsrunden dürfen die Kinder von ihren Sorgen reden. Sie beten miteinander. Aber vor allem bringen sie immer wieder zum Ausdruck, was sie bestärkt. Was das ist? – Es mag überraschen, aber es leuchtet sofort ein.
Das Ergebnis lautet: Helfen hilft. Es tut den Kindern gut, wenn sie sehen: Die Erwachsenen machen was. Die schimpfen nicht nur. Sondern: Sie sortieren Spenden im katholischen Gemeindezentrum. Sie melden sich als Gastgeber im Landratsamt. Oder als Übersetzerin.
Kinder sind stolz, wenn der Opa aus Niedertrebra eine Ladung nach Polen fährt. Damit dort genug Betten und Matratzen sind.
Zu sehen, dass in so einer Situation etwas getan wird. Das gibt den Kindern Halt.
Ob jede Hilfe ankommt? Oder sinnvoll ist? Bedenkenträger gibt es immer, und hinterher werden wieder viele Recht gehabt haben. Aber wenn wir mit unserer Hilfe nur das eine erreichen, dass unsere Kinder sehen, wie man sich Menschlichkeit bewahrt und erhält? Wäre das so wenig?
So fragt Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda
https://www.mdr.de/mdr-thueringen/augenblick-mal-wort-zum-tag-kirche-102.html