24.02.2022
Augenblick mal: Gib Frieden, Herr

„Gib Frieden, Herr, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf.
Recht wird durch Macht entschieden, wer lügt, liegt obenauf.“

1837 war das, als ein Kirchenmann von der Insel Rügen so ähnlich gebetet hat. Andere Zeit, gleiches Gefühl.

Das Unrecht geht im Schwange,
wer stark ist, der gewinnt.
Wir rufen: Herr, wie lange?
Hilf uns, die friedlos sind.

Später, 1963 war es ein wieder ein Pastor, in dem Fall aus Amsterdam, Jan Nooter heißt er, der hat diesen Text aktualisiert. Ein deutscher Pastor hat ihn in Deutsche übersetzt.

Das Lied wurde eine Hymne in der Friedensbewegung der DDR.

Es war der intensive Wunsch, dass eine andere Logik, als die Kriegslogik, gewinnt. Eine, die auf Verständigung setzt, auf Interessensausgleich. Jan Nooter sagt: Lasst uns auf Jesus schauen. Er legt sich selbst als Brücke zwischen Menschen. Deswegen können wir es wagen, aufeinander zuzugehen. Selbst zu denen, die uns feind sind.
Dass wir aussteigen aus dem Denken, es gebe nur Freunde und Feinde. Und dies sei auf ewig zementiert. Nein, ist es nicht. Dinge können sich ändern, man kann reden, Lösungen finden, wachsen – auch miteinander. Lasst uns das vor Augen halten, damit wir es auch umsetzen können. Es lohnt sich, zu beten:


Gib Mut zum Händereichen,
zur Rede, die nicht lügt,
und mach aus uns ein Zeichen
dafür, dass Friede siegt.

Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche


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