23.03.2023
Diakonie und Kirche ziehen Bilanz: Gegen soziale Kälte und für mehr Zusammenhalt – Hunderte Angebote durch Aktion #wärmewinter
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie Deutschland haben in diesem Winter mit der Aktion #wärmewinter ein dichtes Netz gegen soziale Kälte und für mehr Zusammenhalt geknüpft.
Angesichts der hohen Belastung vieler Menschen durch steigende Energie- und Lebensmittelpreise hatten Diakonie und Kirche im vergangenen Herbst den #wärmewinter ausgerufen. Bundesweit öffneten Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen ihre Türen und schufen in ganz Deutschland wärmende Orte, an denen Betroffene Hilfe erhalten, sich aber auch über ihre Rechte informieren können. Inzwischen sind Hunderte diakonische Angebote in ganz Deutschland entstanden: Sie reichen vom Eltern-Kind-Café in Bremen bis zum „Nacht-Café“ in Dresden, von der heißen Suppe in Hanau bis zur Energieberatung in München. Mitfinanziert wurden viele #wärmewinter-Aktionen durch die zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen aus der Energiepreispauschale. Dieses Geld stellten Landeskirchen für die Arbeit mit von Energiearmut betroffenen Menschen zur Verfügung.
Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD):
„Wir danken den vielen Menschen, die durch ihr Engagement dazu beigetragen haben, Hilfesuchenden in diesem Krisenwinter eine Anlaufstelle zu bieten. Der #wärmewinter ist ein verheißungsvolles Projekt des Zusammenwirkens von Diakonie und Kirche. Gemeinsame Aktionen wie diese zeigen: Wir sind nicht nur schnell und kreativ, sondern wir haben eine wichtige Aufgabe in den Quartieren überall im Land und können die verschiedenen Akteure im Sozialraum zusammenbringen. Wo uns das gelingt, leuchtet etwas auf von der Kirche der Zukunft.“
Ulrich Lilie, Präsident Diakonie Deutschland:
„Aus unserer aktuellen Umfrage in der Schuldnerberatung wissen wir, dass es für viele Menschen erst richtig eng wird, wenn die Jahresendabrechnungen der Energieversorger kommen. Auch wenn mit dem Frühjahr physisch weniger warme Orte gebraucht werden, gehen deshalb viele Angebote der Aktion #wärmewinter weiter. Außerdem hat der #wärmewinter viele bereits bestehende Anlaufstellen der Diakonie etwa zur Sozial- oder Schuldnerberatung noch sichtbarer gemacht und es wird diese auch weiterhin geben.“
Der #wärmewinter hat gezeigt: „Professionelle Sozialarbeit und Sozialberatung brauchen eine verlässliche Finanzierung“, sagt Lilie: „Viele Beratungsstellen arbeiten schon jetzt am Anschlag, weil sie chronisch unterbesetzt sind oder zu lange auf ihre Refinanzierung warten müssen. Hier haben wir klare Erwartungen an die Politik. Der soziale Frieden setzt voraus, dass die Versprechen des Sozialstaats eingelöst werden. Und dass die Entlastungen bei den Menschen in Not tatsächlich ankommen. Der Erfolg des #wärmewinters ist in dieser Hinsicht auch ein Weckruf“, sagte Lilie.
Zur Kampagnenseite: www.waermewinter.de