20.03.2021
"Ein Silberstreif am Horizont" | Erfurt hofft auf die Eröffnung der Bundesgartenschau in 35 Tagen

Erfurt (epd). Ungeachtet steigender Inzidenzwerte setzt Erfurt auf die pünktliche Eröffnung der Bundesgartenschau (BUGA) am 23. April. 

Bis dahin seien es noch 35 Tage, gaben sich Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) und BUGA-Geschäftsführerin Kathrin Weiß am Freitag in der Thüringer Landeshauptstadt betont optimistisch. Auch das Ziel von 1,8 Millionen Besucherinnen und Besuchern bis zur Schließung der BUGA am 10. Oktober bleibe bestehen.

Man setze auf ein mit dem Gesundheitsamt abgestimmtes Hygiene- und Sicherheitskonzept, sagte Bausewein. Dazu zählten unter anderem eine an der Auslastung orientierte Besucherlenkung, der Einsatz von zusätzlichem Ordnungspersonal und Reservierungen für bestimmte Veranstaltungen. Dazu gehört auch ein Konzert der Berliner Band "Element of Crime" am 27. August, für das bisher freier Eintritt galt. Von der Regelung könnten auch die geplanten Gottesdienste zur Eröffnung und zum Abschluss sowie zum Erntedankfest betroffen sein.

Die Gesundheit der Besucher habe bei allem oberste Priorität. "Wir wollen die Menschen nicht sehenden Auges auf einen Superspreader-Event schicken", betonte der Rathauschef. Um die wichtige Abstandsregelung einhalten zu können, böten die beiden Hauptausstellungsflächen egapark (36 Hektar) und Petersberg (sieben Hektar) ausreichend Platz. An Stellen, an denen sich auch im Freigelände Gruppen bilden könnten, bestehe Maskenpflicht, ergänzte die BUGA-Chefin.

Nach den Erfahrungen mit früheren Gartenschauen wisse man, dass die maximale Auslastung - in Erfurt 24.000 Menschen - nur an zehn Prozent der Tage erreicht werde, sagte Weiß. Beim Ticketverkauf komme es darauf an, diese Obergrenze möglichst nicht zu überschreiten. Deshalb würden ab sofort im Internet nur noch tagesbezogene Eintrittskarten angeboten. Bereits erworbene Tickets behielten ihre Gültigkeit. Direkt an den Eingängen zur BUGA würden keine Karten verkauft, um Schlangen zu verhindern.

Zudem sollen so viele Angebote wie möglich an die frische Luft verlegt werden, auch die Gastronomie. Darüber sei man mit den Wirten permanent im Gespräch. "Die Bratwurst ist sicher", versprach Weiß.

Thüringen behauptet sich seit Wochen als Deutschlands Corona-Hotspot Nummer eins. Am Freitag lag der landesweite Inzidenzwert bei 186, in Erfurt bei 113. Trotzdem wollen Weiß und Bausewein die Hoffnung noch nicht aufgeben. Mögliche Rückschläge werden dem Vernehmen nach aber hinter den Kulissen einkalkuliert.

Beide halten sich auch an die Erfahrungen des vergangenen Jahres. Als endlich die Öffnung kam, hätten sich Einrichtungen wie der Erfurter Zoo über einen lange nicht gekannten Andrang freuen können, sagte der Oberbürgermeister. So etwas sei auch 2021 möglich. Selbst wenn die bisher auf 171 Tage ausgelegte BUGA später starte, seien die prognostizierten 1,8 Millionen Besucherinnen und Besucher möglich.

Für Bausewein ist es wichtig, den Menschen "endlich wieder einen Silberstreif am Horizont" zu bieten. Mit steigenden Temperaturen, einer höheren Impfquote und etwas mehr Rücksicht untereinander sollte die BUGA auch unter einschränkenden Pandemie-Bedingungen ein Erfolg werden, sagte der Oberbürgermeister.

epd-Nachrichten und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nur mit Genehmigung der Verkaufsleitung von epd (verkauf@epd.de) gestattet.


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar