22.03.2021
Preisträger des Ökumenepreises der ACK 2021 stehen fest: "Mit Luther zum Papst" gewinnt Hauptpreis
Die Preisträger des Ökumenepreises 2021 der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland stehen fest: Das Projekt „Mit Luther zum Papst“ des Bistums Magdeburg, der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der Evangelischen Kirche Anhalts erhält den mit 2.500 Euro dotierten Hauptpreis.
Erstmalig wird im Jahr der Ökumene 2021/ 2022 auch ein Innovationspreis dotiert mit 1.000 Euro verliehen. Er geht an das Projekt „hoffnungsfenster.de“ der Stadtökumene Elmshorn.
Das Projekt „Mit Luther zum Papst“ wird von der Arbeitsstelle für Jugendpastoral im Bistum Magdeburg, dem Kinder- und Jugendpfarramt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und dem Kinder- und Jugendpfarramt der Evangelischen Landeskirche Anhalts getragen. Die Jury des Ökumenepreises wählte dieses Projekt aus allen Einsendungen aus, weil es „sich insbesondere an eine jugendliche Zielgruppe“ richte, so heißt es in der Begründung. Das Projekt wurde mit einer Reise nach Rom bereits 2016 im Zusammenhang mit dem Reformationsgedenken durchgeführt und stieß dort auf große Resonanz.
Eine Neuauflage unter dem Titel „Mit Luther zum Papst – auf nach Rom“ ist für den Oktober 2021 geplant. Die Einladung zur Romfahrt im Zeichen der Ökumene ergeht bundesweit und konfessionsübergreifend. Die Jury hob außerdem hervor, dass die Verortung in den ostdeutschen Bundesländern dem Projekt die Möglichkeit gebe, „niedrigschwellig auch mit Konfessionslosen und Ungetauften ins Gespräch über den Glauben zu kommen und die Kirchen in der dortigen DiasporaSituation zu stärken“.
„Die Charta Oecumenica wollen wir mit Leben füllen und dies geht nur in der Begegnung mit dem Anderen“, erklärt Christoph Tekaath, Diözesanjugendseelsorger des Bistums Magdeburgs und Projektleiter von „Mit Luther zum Papst“ die Grundsätze des Projektes. „Die Auszeichnung mit dem Ökumenepreis der ACK geht damit an alle, die sich 2016 auf den Weg gemacht haben oder erst in diesem Jahr mit Luther zum Papst unterwegs sind. Vielen Dank für die Auszeichnung, die auch ein Auftrag ist.“
Das Projekt „hoffnungsfenster.de“ der Stadtökumene Elmshorn verband in der Adventszeit 2020 trotz der Corona-Pandemie Gemeinden, Stadtgesellschaft und Menschen miteinander. Die Jury begründete ihre Verleihung mit dem Innovationspreis damit, dass das Projekt „eine innovative Verbindung von einer klassischen Idee des lebendigen Adventskalenders mit neuen Medien“ erschaffe, die es ermögliche „sowohl analoge als auch digitale Begegnungen zu erleben“. Ergänzend zu den geistlichen Impulsen in der Lokalzeitung und in einer App wurde die Stadtgesellschaft durch einen wandernden Stern sowie die Beleuchtung eines zentralen Gebäudes in das Projekt mit einbezogen. Durch die gelungenen Verbindungen von analoger und digitaler Welt, Kirchen und Stadtgesellschaft könne das Projekt Modellcharakter für viele andere Orte haben, so die Jury. Weiterhin würdigte die Jury, dass das Projekt in schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie ein ökumenisches Hoffnungszeichen „mit innovativen und ungewöhnlichen Wegen in größtmöglicher Vernetzung“ gesetzt habe. „Es haben sich uns schon in der Vorbereitung und Durchführung so viele Türen geöffnet. Das war im doppelten Sinne ein Adventskalender“, berichtet Katharina Hochhaus von der römisch-katholischen Pfarrei Heiliger Martin und Mitinitiatorin des Projektes. Und ihr evangelischer Kollege und Ökumenepastor Jens Haverland ergänzt: „Es haben sich so viele beteiligt und mit eingebracht, ohne die das ganze Projekt nicht möglich gewesen wäre. Damit ist es letztlich ein Preis für die ganze Stadt, das ist einfach großartig!“
Eine analoge Preisverleihung wird zu einem späteren Zeitpunkt geplant. Die Projekte werden im Rahmen des Digitalprogramms des 3. Ökumenischen Kirchentags am Samstag, 15. Mai 2021, vorgestellt. Der Ökumenepreis der ACK wird alle zwei Jahre verliehen. Erstmals gab es in diesem Jahr zwei Kategorien. Das Preisgeld für den Hauptpreis wird durch die Bank für Kirche und Caritas, durch die Bank für Kirche und Diakonie, durch die Spar- und Kreditbank Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden Bad Homburg sowie durch die Spar-und Kreditbank des Bundes Freier evangelischer Gemeinden Witten zur Verfügung gestellt. Der Innovationspreis wird von der Neuapostolischen Kirche gefördert. Die Schirmherrin des Ökumenepreises ist die Vorsitzende des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen, Ko-Vorsitzende der Bewegung „Religions for Peace“ und des Nationalen Kirchenrats von Kenia, Dr. Agnes Abuom.
Weitere Informationen: www.oekumenepreis-der-ack.de, www.mit-luther-zum-papst.de, www.hoffnungsfenster.de
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland repräsentiert etwa 50 Millionen Christinnen und Christen in Deutschland, ihr gehören 17 Kirchen an, weitere acht Kirchen sind Gastmitglieder, fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Schwerpunkte der Arbeit der 1948 gegründeten ACK sind die theologische Reflexion, das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung sowie das gemeinsame Gebet und der Kontakt zu anderen ökumenischen Organisationen. Die ACK gestaltet dazu unter anderem den jährlichen zentralen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen, sie richtet den ökumenischen Tag der Schöpfung am ersten Freitag im September aus, aber auch die Vergabe des Ökumenepreises der ACK liegt in ihren Händen. Mitglieder, Gastmitglieder und Beobachter entsenden Delegierte in die Mitgliederversammlung, die zweimal im Jahr zusammenkommt. Alle drei Jahre wählt die Mitgliederversammlung den Vorstand der ACK. Derzeit ist Erzpriester Radu Constantin Miron Vorsitzender. Die Geschäftsstelle der ACK in Deutschland, genannt „Ökumenische Centrale“, hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Weitere Informationen: www.oekumene-ack.de