16.02.2018
Eisenacher Lutherhaus stellt Wanderern und Pilgern Urkunde aus
Eisenach (epd). Pilger auf dem Lutherweg von Worms nach Eisenach werden jetzt mit einem Zertifikat belohnt. Wer auf den Spuren des Reformators den etwa 400 Kilometer langen Weg von Rheinland-Pfalz bis nach Thüringen zurücklege, bekomme eine entsprechende Urkunde ausgestellt, teilte das Lutherhaus in Eisenach am Donnerstag mit.
Voraussetzung dafür sei die Vorlage des unterwegs gestempelten Pilgerpasses des "Lutherweg in Hessen e.V.", so das Museum der Wartburgstadt. Diese schöne Erinnerung gebe es exklusiv in Eisenach. Sie könne auch noch nachträglich für alle Wanderer und Pilger ausgestellt werden, die den Weg schon 2017 zurückgelegt hatten. Die Pilgerurkunde werde dann gegen eine geringe Bearbeitungsgebühr per Post versandt.
Der grenzübergreifende Lutherweg ist ein Resultat des Reformationsjubiläums im vergangenen Jahr. Er verbindet inzwischen Wirkungsstätten Martin Luthers (1483-1546) in mehreren Bundesländern. Allein in Thüringen ist er - verteilt auf verschiedenen Schleifen - insgesamt über 1.000 Kilometer lang.
2017 hatten über 71.000 Gäste das Eisenacher Lutherhaus besucht. Das bedeutete eine Steigerung um 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit der Gründung der Stiftung "Lutherhaus Eisenach" Anfang 2013, als jährlich etwa 23.000 Besucher gezählt wurden, entsprach dies sogar einer Verdreifachung. Spätestens seit der Wiedereröffnung nach der Komplettsanierung 2015 zählt das Haus in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) nach eigenem Selbstverständnis wieder zu den bedeutendsten Reformationsstätten in Deutschland.
Es soll dem späteren Reformator am Ende seiner Schulzeit von 1498 bis 1501 als Unterkunft gedient haben. 1521 war Luther auf dem Rückweg vom Reichstag in Worms nach Wittenberg zum Schein entführt und auf die Wartburg gebracht worden. Dort übersetzte er bis zu seiner Abreise im März 1522 das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche.