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Weimar/Dachau (epd). Ein ökumenischer Gedenkgottesdienst auf dem ehemaligen Appellplatz des Konzentrationslagers Buchenwald hat am Sonntag an den von den Nazis ermordeten evangelischen Kirchenjuristen Martin Gauger erinnert. 

Als Kriegsdienstverweigerer wurde Gauger am 15. Juli 1941 in der Gaskammer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein im Alter von 35 Jahren umgebracht. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, bedauerte zum 80. Todestag Gaugers, dass die Kirche Menschen allein gelassen habe, die sich dem NS-Terrorregime entgegengestellt haben. In der Zeit seiner Haft sei Gauger ohne Unterstützung durch seine Kirche geblieben.

Der Pfarrer der evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau, Björn Mensing, erklärte, Gauger habe zu den wenigen Juristen in Deutschland gehört, die aus Gewissensgründen den Eid auf Hitler abgelehnt hatten und deshalb aus dem Staatsdienst entlassen wurden. Nachdem Gauger 1940 den Kriegsdienst verweigerte, habe die bayerische Landeskirche das Dienstverhältnis mit ihm aufgehoben. Seine Familie habe vergeblich den damaligen Landesbischof Hans Meiser gebeten, sich für ein ordentliches Gerichtsverfahren einzusetzen.

Martin Gauger stammte aus einer Pfarrerfamilie in Wuppertal-Elberfeld. Ab 1930 arbeitete er als Jurist an Gerichten im Ruhrgebiet. Nach seiner Entlassung aus dem Staatsdienst war er für die „Bekennende Kirche“ tätig, ab 1938 war er als Kirchenjurist bei der bayerischen Landeskirche angestellt. Über seinen Studienfreund Helmut James von Moltke kam Gauger in Kontakt zum Widerstand. Auf der Flucht in Richtung Schweiz wurde er 1940 verhaftet. 1941 kam er ins KZ-Buchenwald, am 15. Juli 1941 wurde er in der Gaskammer ermordet.

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