28.03.2024
Grabmal im Magdeburger Dom wird mit 3D-Technik restauriert
Magdeburg (epd). Der Domförderverein will ein historisches Grabmonument am Magdeburger Dom restaurieren, das im Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen zerstört wurde.
Dabei sollen auch moderne Techniken wie 3D-Druck zum Einsatz kommen, sagte der Vereinsvorsitzende Stephen Gerhard Stehli am Mittwoch in Magdeburg. Laut Vereins-Geschäftsführerin Ursula Klinger handelt es sich um die letzte große Kriegswunde des Domes.
Das sogenannte Arnstedtsche Epitaph wurde 1610 vom Bildhauer Sebastian Ertle (um 1570-um 1612) als Gedächtnismal für den Domherrn Friedrich von Arnstedt (1548-1608) und seine Familie am südlichen Seitenschiff des Domes errichtet. Bei einem Bombentreffer am 2. März 1945 stürzte es größtenteils ein. Über 300 Bruchstücke wurden seitdem eingelagert.
Seit 2019 haben Forscher der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg die Bruchstücke sortiert, gescannt und wie ein dreidimensionales Puzzle katalogisiert. Seitdem sind laut Domförderverein die zahlreichen Fehlstellen bekannt. Bei deren Restaurierung wolle man nun technisches Neuland betreten, hieß es. In Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt als Eigentümerin der Kathedrale sowie dem Denkmalschutz würden erstmals in einem historischen Monument fehlende Figuren, Ornamente und andere Teile im 3D-Druckverfahren hergestellt. Damit sollen Aufwand und Kosten erheblich reduziert werden.
Der Domförderverein schätzt die Gesamtkosten für das Projekt auf rund 280.000 Euro. Sie sollen aus Spenden, Fördergeldern sowie Eigenmitteln des Vereins aufgebracht werden, hieß es.
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