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Wittenberg (epd). Die Theologin Renate Höppner wird am Sonntag in der Wittenberger Stadtkirche eine Kanzelrede zum Verhältnis von Frieden und Obrigkeit halten.

Sie werde dabei über ihre Erfahrungen in der DDR-Friedensbewegung der 1980er Jahre berichten, teilte die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt am Mittwoch in Wittenberg mit. Insbesondere die Aktion „Schwerter zu Pflugscharen“ werde dabei im Mittelpunkt stehen.

Vor genau 40 Jahren ließ der damalige Wittenberger Pfarrer Friedrich Schorlemmer, der später zu einem bedeutenden Akteur im Herbst 1989 wurde, eine Pflugschar zu einem Schwert umschmieden, um damit den Wunsch nach Frieden auszudrücken. Wegbegleiter aus der damaligen Friedensgruppe würden in die Gestaltung des Gottesdienstes einbezogen, hieß es.

Höppner werde in ihrer Kanzelrede besonders auf die Frage eingehen, wie konsequent Pazifismus gelebt werden könne, wenn Menschenleben durch Aggression gefährdet seien. Die Witwe des ehemaligen sachsen-anhaltischen SPD-Ministerpräsidenten Reinhard Höppner (1948-2014) werde ebenso die Frage thematisieren, wie sich Gewaltlosigkeit im 21. Jahrhundert leben lasse, hieß es.

Seit einigen Jahren lädt die Evangelische Stadtkirchengemeinde in Wittenberg unter anderem in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie namhafte Persönlichkeiten etwa aus Kirche, Gesellschaft, Kultur oder Politik zu Kanzelreden an der ehemaligen Wirkungsstätte des Reformators Martin Luther (1483-1546) ein. Sie sind demnach aufgefordert, Worte und Gedanken zu äußern, die anstoßen oder verändern sollen.

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