06.03.2019
Kirchen starten an Aschermittwoch ihre Fastenkampagnen

Frankfurt a.M. (epd). Die Kirchen rufen für die Zeit vor Ostern zum Umdenken auf: In ihren traditionell am Aschermittwoch startenden Fastenaktionen werben Protestanten und Katholiken dafür, das Handeln im Alltag zu überdenken und die Umwelt aktiv zu schützen.

Die Fastenaktion der evangelischen Kirchen "7 Wochen Ohne" steht in diesem Jahr unter dem Motto "Mal ehrlich! Sieben Wochen ohne Lügen". Die Zukunft junger Menschen in El Salvador steht im Mittelpunkt der Fastenaktion des katholischen Hilfswerks Misereor. Zur Aktion "Klimafasten" laden in diesem Jahr insgesamt elf evangelische Landeskirchen und drei katholische Bistümer ein.

Der zentrale Eröffnungsgottesdienst der Aktion "7 Wochen Ohne" ist am 10. März in der Evangelischen Kirchengemeinde Oestrich-Winkel (Hessen) geplant und wird live im ZDF übertragen. Die katholische Aktion unter dem Motto "Mach was draus: Sei Zukunft!" wird am 10. März mit einem Festgottesdienst im Kölner Dom offiziell eröffnet, wie die Entwicklungsorganisation Misereor ankündigte.

Die Kampagne "7 Wochen Ohne" wurde vor mehr als 30 Jahren gegründet. Koordiniert wird die Aktion von einem Projektbüro im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt am Main. Traditionell greifen viele Kirchengemeinden das aktuelle Thema auf und gründen Fastengruppen. Ein Kalender, ein Begleitbuch und Fastenmails bieten Anregungen für eine intensive Beschäftigung.

Die Aktion soll sich in diesem Jahr dem Umgang mit der Wahrheit widmen. "Wir wollen gemeinsam danach suchen, was die Wahrheit eigentlich ist und wie wir sie erkennen. Wir werden versuchen, uns selbst nicht zu belügen und mit anderen ehrlich zu sein. Wir sollten auch über Wahrhaftigkeit nachdenken. Und darüber, wann man für die Wahrheit streiten muss", erklärte der Geschäftsführer von "7 Wochen Ohne", Arnd Brummer.

Die siebenwöchige Aktion "Klimafasten" von 6. März bis Ostersonntag (21. April) soll dazu anregen, klimafreundliche Alternativen im Alltag auszuprobieren. Das Klimafasten steht unter dem biblischen Motto "So viel du brauchst..." (2. Mose 16). Die von der Evangelischen Kirche von Westfalen angestoßene Aktion geht bereits in die sechste Runde. In diesem Jahr beteiligen sich den Angaben nach neben der rheinischen und lippischen Kirche auch die Landeskirchen Bremen, Oldenburg, Hannover, Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sowie Kurhessen-Waldeck, Baden und Württemberg. Außerdem sind die evangelische Nordkirche und die katholischen Bistümer Hildesheim, Berlin und Passau mit dabei. Eine online abrufbare Broschüre gibt praktische Anregungen zum Leben mit ressourcenschonender Energie, weniger Konsum und mehr Zeit zur inneren Einkehr.

Die Misereor-Fastenaktion 2019 unterstützt junge Menschen in El Salvador. Bis Ostern sind den Angaben zufolge verschiedene Aktionen wie der Verkauf von Solibrot oder gemeinsame Fastenessen in den Gemeinden geplant, um Spenden für Misereor-Projekte zu sammeln. Höhepunkt ist der Misereor-Sonntag am 7. April, an dem bundesweit in allen katholischen Gottesdiensten um Spenden für das Hilfswerk gebeten wird. Junge Menschen trügen dazu bei, dem Land wieder Hoffnung zu geben, hieß es. Dabei wolle Misereor sie unterstützen, etwa mit Kleinstkrediten für ein kleines Geschäft oder dem gemeinschaftlichen Bau von erdbebensicheren Häusern.

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