05.08.2019
Klimacamp gegen Kohlestrom startet bei Leipzig
Pödelwitz (epd). Mehrere hundert Menschen protestieren seit dem Wochenende gegen die Braunkohleverstromung im Leipziger Umland.
Zu dem am Samstag gestarteten zweiten Klimacamp in Pödelwitz reisten bis zum Sonntag rund 600 Teilnehmer an, wie eine Sprecherin auf epd-Anfrage sagte. Die rund 600 Klimaaktivisten feierten am Sonntagnachmittag gemeinsam mit rund 100 Anwohnern ein Dorffest für die von Abbaggerung bedrohte Kommune. Zuvor war am Sonntagmorgen ein Gottesdienst gefeiert worden.
Für die gesamte zehntägige Dauer des Camps rechnen die Veranstalter mit bis zu 1.000 Teilnehmern. Bis zum 12. August stehen mehr als 100 Konzerte, Workshops, Diskussionen und Vorträge auf dem Programm, wie die Veranstalter mitteilten.
Das Camp findet nach 2018 zum zweiten Mal in Pödelwitz statt. Im vergangenen Jahr beteiligten sich rund 1.000 junge Klimaaktivisten daran. Die Aktion richtet sich gegen den weiteren Abbau von Braunkohle. Zugleich werden den Angaben zufolge alternative und nachhaltige Formen des Zusammenlebens einer klimagerechten Gesellschaft praktiziert. Deshalb befassen sich die Teilnehmer nach Veranstalterangaben neben dem Klima auch mit anderen Fragen rund um das Thema einer solidarischen Gesellschaft.
Das rund 700 Jahre alte Pödelwitz liegt am Rand des Tagebaus "Vereinigtes Schleenhain". Nach den Plänen des Betreibers, der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (Mibrag), soll es voraussichtlich von 2026 an abgebaggert werden. Rund 100 Dorfbewohner wurden bereits umgesiedelt. Etwa zwei Dutzend Menschen weigern sich, ihre Heimat zu verlassen und protestieren immer wieder gegen die Abbaupläne.
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