26.01.2022
Kulturschaffende aktualisieren "Weimarer Erklärung"
Weimar (epd). Kultur- und außerschulische Bildungseinrichtungen der Klassikerstadt haben am Dienstag ihre „Weimarer Erklärung“ vom Oktober 2019 aktualisiert.
Unter dem Leitgedanken „Für ein solidarisches Miteinander“ versichern sie darin ihre Unterstützung für die Mitarbeitenden der Gedenkstätte Buchenwald, die in immer stärkerem Ausmaß Ziel von Hassbotschaften von Gegnerinnen und Gegnern der Corona-Schutzmaßnahmen würden.
Diese Maßnahmen würden mit dem Holocaust gleichgesetzt und es würde behauptetet, die Deutschen lebten in einer „Corona-Diktatur“. Solche Gleichsetzungen verharmlosten nicht nur den Nationalsozialismus und verhöhnten dessen Opfer, „sie sind der gezielte Versuch, Zwiespalt zu säen und die liberale Demokratie zu bekämpfen“, heißt es in der erneuerten Erklärung.
Zu ihren Unterzeichnern zählen unter anderem die Spitzen der Klassik Stiftung Weimar, der Stiftung Ettersberg, des Deutschen Nationaltheaters und der Staatskapelle, des Evangelischen Kirchenkreises sowie der Bauhaus Universität und der Hochschule für Musik „Franz Liszt“.
Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Bildungsminister Helmut Holter (beide Linke) begrüßten und unterzeichneten die Erklärung. Es sei nicht hinnehmbar, „dass Demokratiefeinde die Gedenkstätte in Buchenwald attackieren und die Corona-Pandemie für ihre dunklen Ziele missbrauchen“, sagte Ramelow. Wer die schrecklichsten Seiten deutscher Geschichte umzudeuten und jene mit Hass zu überziehen versuche, die wichtige demokratische Bildungsarbeit leisteten, verlasse den demokratischen Weg des Protests auf eklatante Weise.
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