19.11.2021
Mitteldeutsche Synode beschließt Verkürzung ihrer Herbst-Tagung
Erfurt (epd). Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) sieht sich für die finanziellen Herausforderungen der kommenden Jahre gewappnet.
„Eine anhaltende Rezession mit all den Folgen für die ganze Gesellschaft, die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und damit auch für die Kirchensteuer ist bislang in der befürchteten Schärfe ausgeblieben“, sagte Finanzdezernent Stefan Große in seinem Finanzbericht an die Herbst-Tagung der Landessynode am Donnerstag in Erfurt. Mittelfristig bewege sich die EKM angesichts der anhaltenden Debatte um die sogenannten Staatsleistungen und sinkender Zuschüsse aus den westlichen Landeskirchen dennoch in unsicherem Fahrwasser.
Die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie seien bisher besser überstanden worden als befürchtet. 2020 hätten die Mindereinahmen aus der Kirchensteuer im Vergleich zum Vorjahr 1,6 Millionen Euro (minus 1,55 Prozent) betragen, erklärte Große. 2022 soll der Vor-Coronawert von 109 Millionen Euro wieder erreicht und 2023 mit 113 Millionen Euro überschritten werden.
Allerdings müsse die Landeskirche mit weniger Zuschüssen aus der Umlage der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) rechnen. Die Unterstützung der westlichen Geber-Kirchen gehe für die EKM von etwa 53 Millionen Euro 2021 auf 47,5 Millionen Euro 2024 zurück. Für die Zeit danach sei noch keine Einigung gefunden. „Für unsere Kirche schafft das Übergangsmodell zumindest bis 2025 Planungssicherheit, markiert aber auch Handlungsbedarf“, erklärte der Oberkirchenrat.
Der Finanzausgleich innerhalb der EKD macht nach Großes Etat-Entwurf etwa ein Viertel der Plansumme für den Doppelhaushalt 2022/23 aus. Auf eine ähnliche Größenordnung kommen die Staatsleistungen. Sie steigen von 44,8 im nächsten Jahr auf 45,3 Millionen Euro 2023.
Von der Plansumme in Höhe von 206,5 Millionen für das Haushaltsjahr 2022 (2023: 209,6 Millionen Euro) sollen den Kirchengemeinden 44,6, den Kirchenkreisen 90,6 und der Landeskirche 69,1 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Für die Partnerschafts- und Entwicklungsarbeit seien 2,2 Millionen Euro reserviert.
Der Haushaltsentwurf wird nun in den Ausschüssen der Synode beraten und könnte am Freitag final beschlossen werden. Damit würde ein spontaner Beschluss der Synode umgesetzt, angesichts der hohen Thüringer Corona-Inzidenzwerte die Tagung in Präsenz um einen Tag zu verkürzen.
Am Freitag steht auch die Wahl eines Regionalbischofs für den Sprengel Magdeburg an. Einziger Kandidat ist der bisherige Propst von Halle-Wittenberg, Johann Schneider. Er würde damit die geistliche Leitung des zum 1. Januar 2022 neu gebildeten Nordsprengels übernehmen.
Gewählt wurde bereits der Personaldezernent der EKM. Bei nur zwei Gegenstimmen sprach die Synode im ersten Wahlgang Amtsinhaber Michael Lehmann für weitere zehn Jahre das Vertrauen aus.
Der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Mitteldeutschland, Christoph Stolte, rief zur Impfung gegen das Coronavirus auf. Die Impfungen hätten vielen Menschen wahrscheinlich das Leben gerettet. „Wenn eine ausreichend hohe Quote - auch bei der dritten Impfung - erreicht und gehalten werden kann, wird dies uns allen helfen“, erklärte er.
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