14.08.2019
Musical Kleiner Prinz – Was nun? | 75 Kinder wirkten bei der Aufführung der Sommer-Singwoche im Augustinerkloster mit

„Man sieht nur mit dem Herzen gut, denn das Wesentliche ist – nun ja – für die Augen unsichtbar!“, erklingen die berühmten Worte aus der Geschichte vom „Kleinen Prinzen“ von Antoine de Saint-Exupéry ganz am Ende des Musicals. Eine Woche lang haben sich 75 Kinder und Jugendliche aus Erfurt und ganz Thüringen wieder zur traditionellen Sommer-Singwoche im Augustinerkloster eingefunden und sich auf die Suche nach dem Helden der Erzählung gemacht.

„In unserer Geschichte macht sich ein Mädchen auf und will alles über die Erlebnisse und Abenteuer des Kleinen Prinzen erfahren“, erzählt Anna. Joel ergänzt: „Zusammen mit dem Fuchs und der Schlange besucht sie nacheinander die Planeten und trifft viele Personen, die sie über ihre Erlebnisse mit dem Kleinen Prinzen befragt“. So lernt sie eingebildete Models, wichtigtuerische Herrscher, den sanften Laternenanzünder und noch viel mehr spannende Persönlichkeiten kennen.

„Das moderne Musical erzählt mit Liedern und Texten, worauf es wirklich im Leben ankommt: Freundlichkeit, Respekt und einen guten Umgang miteinander“, führt Dorothea Peukert aus, die zusammen mit Ekkehard Fellner die Kindersingwoche leitet.

Diese zutiefst humane Botschaft trifft den Nerv der Kinder, die sich mit viel Fleiß und großer Begeisterung auf die Premiere vorbereitet haben. Im gesamten Augustinerkloster summt und brummt es, Theatergruppen proben den Text und üben ihre Szenen ein, Kulissen werden entworfen und angefertigt, Chorlieder und Soli geübt und trainiert. „Am Ende staunt man einfach, wie alles sich zusammenfügt und das Stück immer perfekter wird. Dabei üben wir ja nur vormittags, nach dem Mittagessen stehen Spiele und Basteleien auf dem Programm“, erzählt Ekkehard Fellner, der die Chorproben leitet, die Lieder und die dazu passenden Bewegungen einstudiert. „In diesem Jahr unterstützten uns 13 Jugendliche – alles ehemalige Teilnehmer der Augustinerkindersingwoche, die jetzt viel Verantwortung übernehmen und auf vielerlei Weise eingebunden sind: Sie organisieren Teilproben, kümmern sich von der Essensausteilung bis zu den Bastelarbeiten um viele kleine und große Aufgaben“, ergänzt Fellner.

Eine halbe Stunde vor Beginn der Premiere ist die Augustinerkirche schon voll besetzt. Viele Besucher nutzen die Gelegenheit und bewundern die Ausstellung mit den von den Kindern selbst gebastelten und bemalten Schwungvögeln, andere nutzen die Gelegenheit und blättern die selbstangefertigten Kinderbibeln der vergangenen Jahre durch. Auch dieses Jahr ist wieder ein neues Exemplar entstanden. Mit großer Begeisterung haben die Kinder ein Gebetbuch zum „Vater unser“ erstellt. Vor der Aufführung wird es feierlich an die Bibliothek des Augustinerklosters übergeben.

Dann ist es so weit: Die Kinder ziehen ein und das Musical beginnt. Das Publikum lässt sich von der überzeugenden Leistung und dem beeindruckenden Talent der jungen Schauspieler und Sänger schnell in den Bann ziehen. Lang anhaltender Applaus belohnt die Kinder für ihre 75-minütige Aufführung, die sich mit Zugaben gerne bedanken. „Das war so schön, ich habe meine Rolle fehlerfrei gespielt, und ich hoffe so sehr, dass alle die Botschaft verstehen“, freut sich am Ende eine der kleinen Schauspielerinnen und deutet stolz auf die Vorderseite ihres T-Shirts, das auch alle anderen Kinder tragen: Groß steht dort „Herzensblick“. Man sieht nur mit dem Herzen gut!

 


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