22.01.2020
Ökumenischer Gedenkgottesdienst im Augustinerkloster
Erfurt (epd). Evangelische und katholische Christen wollen gemeinsam mit der Jüdischen Landesgemeinde am 26. Januar in Erfurt der Befreiung des KZ Auschwitz vor 75 Jahren gedenken.
Dazu wird zu einem ökumenischen Gottesdienst in das "Haus der Versöhnung" des Evangelischen Augustinerkloster der Thüringer Landeshauptstadt eingeladen, wie das Kloster am Dienstag in Erfurt mitteilte. Der 27. Januar, der Tag der Befreiung des Lagers durch die Rote Armee, ist seit 1996 gesetzlicher Gedenktag in Deutschland.
Leitwort für den Gottesdienst ist ein Vers aus den Psalmen der Hebräischen Bibel. Im Text gehe es um den Schutz vor hinterhältigen Menschen: "Behüte mich vor den Gewalttätigen", zitierte Augustinerpfarrer Bernd Prigge aus der Schrift. Schüler der Oberstufe des Evangelischen Ratsgymnasiums wollten ein Anspiel aus dem Film "Der Junge im gestreiften Pyjama" vorstellen, bei dem sich der Sohn der KZ-Kommandanten mit einem jüdischen Jungen anfreundet. Schüler der Edith-Stein-Schule, des katholischen Gymnasiums in Erfurt, gestalteten den Gottesdienst musikalisch, so Prigge.
Landesrabbiner Alexander Nachama wird zudem das Gebet El Male Rachamim ("Gott voller Erbarmen") sprechen. Das Gebet aus der Zeit des Mittelalters wird bei jüdischen Bestattungen, am Todestag eines Verstorbenen, beim Besuch der Gräber sowie zum Gedenken an die Opfer des Holocaust vorgetragen. Während des Erfurter Gottesdienstes würden zudem sechs Kerzen für die sechs Millionen ermordeten Juden entzündet. Dabei sollen Statements zu hören sein, die die Geschichte laut Prigge mit aktuellen Entwicklungen verbinden.
epd-Nachrichten und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nur mit Genehmigung der Verkaufsleitung von epd (verkauf@epd.de) gestattet.