18.11.2021
Spengler zur ersten Stellvertreterin von Landesbischof Kramer gewählt

Erfurt (epd). Friederike Spengler und Johann Schneider sind am Mittwoch in Erfurt von der Synode der Evangelischen Landeskirche in Mitteldeutschland (EKM) zur ersten Stellvertreterin und zum Stellvertreter von Landesbischof Friedrich Kramer gewählt worden. 

Die Kirchenparlamentarier stimmten bereits im ersten Wahlgang mit der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit für die Regionalbischöfin und den Regionalbischof. Beide treten ihr Amt mit Beginn des neuen Jahres an.

Dann gelten auch die Bestimmungen des neuen Sprengel-Gesetzes der EKM, das von der Frühjahrstagung der EKM-Synode beschlossen worden war. Statt wie bisher in fünf teilt sich das EKM-Gebiet dann nur noch in zwei Sprengel genannte Kirchenbezirke. Sie sollen von einem oder einer Regionalbischöfin geleitet werden.

Für eine Übergangszeit gibt es aber noch Doppelbesetzungen. Im Südsprengel bildet Regionalbischof Tobias Schüfer mit Spengler die eine Doppelspitzte, während im Norden Schneider mit dem Superintendenten des Kirchenkreises Haldensleben-Wolmirstedt, Uwe Jauch, das Führungsduo bildet. Allerdings muss sich Schneider am Freitag noch seiner Wiederwahl durch die Landessynode stellen.

Das bisherige Quintett der Regionalbischöfe schrumpfte bereits durch den Ruhestand von Propst Christoph Hackbeil. Auch die historische Dienstbezeichnung verschwindet mit der territorialen Neuordnung im Oktober. Nach der anstehenden Pensionierung von Christian Stawenow bleiben drei Bischöfe.

Stawenow brachte am Mittwoch noch einmal den Bischofsbericht in die Synode ein. Er vertrat dabei den Landesbischof, der nach einem Corona-Impfdurchbruch unter häuslicher Quarantäne steht. Friedrich Kramer wurde per Video für ein Grußwort zur Tagung geschaltet und wählte dafür das Gebet zur Eröffnung der Tagungen des Synodalen Weges der Katholiken. Dass Stawenow ausgerechnet bei dessen letzten Synode für ihn einspringe, sah der Bischof als eine schöne Idee Gottes.

Der scheidenden Regionalbischof sprach sich unter anderem für offene Kirchen, solidarisches Verhalten und diakonisches Engagement aus. Er forderte ein Ende der Flüchtlingskrise an der EU-Außengrenze zwischen Polen und Belarus. Es sei nicht zu ertragen, dass auf dem Rücken von Flüchtlingen Machtpolitik betrieben werde. Es gebe „andere Lösungen, als Menschen dort frieren, erfrieren zu lassen.“

Es sei Aufgabe der Kirche, sich für die Schwachen einzusetzen, betonte er. Dafür bedürfe es niedrigschwelliger Angebote. Angesichts sinkender Gemeindegliederzahlen warnte er davor, hauptsächlich den Selbsterhalt im Blick zu haben. „Unsere Organisation lebt von Zahlen“, räumte er mit Blick auf eine schwindende Mitgliederschaft in der Landeskirche und die daraus resultierenden finanziellen Herausforderungen ein. „Aber das ist nicht unsere Berufung“, fügte er hinzu.

Der Personaldezernent der EKM, Michael Lehmann, warb bei den Synodalinnen und Synodalen anschließend um ihr Vertrauen für eine zweite Amtszeit. Die mögliche Wiederwahl des Oberkirchenrats ist am Donnerstag vorgesehen. Zudem soll nach der Einbringung des Finanzberichts auch der Doppelhaushalt für die Jahre 2022/23 beraten werden.

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