18.03.2020
Telefonseelsorge: Starke Nachfrage zum Thema Coronavirus
Bonn/Berlin (epd). Die Telefonseelsorge verzeichnet bundesweit einen starken Anstieg von Gesprächen zum Thema Coronavirus.
Am Montag seien es bereits 27 Prozent aller Gespräche gewesen, verglichen mit etwa fünf Prozent der Gespräche Mitte vergangener Woche (10.3.), sagte Sprecherin Astrid Fischer am Dienstag in Bonn dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. Die Telefonseelsorge führt den Angaben zufolge mit ihren deutschlandweit 104 Dienststellen am Tag rund 2.700 Gespräche. 72 Prozent der Anfragen zum Thema Coronavirus kämen von Frauen.
40 Prozent der Gespräche würden mit Menschen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren geführt, fügte Fischer hinzu: "Am häufigsten wird das Thema mit dem Thema Einsamkeit zusammengebracht, am zweithäufigsten mit Ängsten." Die 50- bis 79-Jährigen sprächen eher über Ängste, die über 80-Jährigen und die unter 40-Jährigen häufiger über Einsamkeit.
Bei der Telefonseelsorge kann man auch zu einem persönlichen Gespräch vorbeikommen. Von Vor-Ort-Stellen werde aber gemeldet, dass 70 Prozent dieser Gespräche abgesagt werden, sagte Fischer. Die Beratung werde größtenteils auf Telefonkontakte umgestellt. Die Beratung vor Ort geschieht anonym und vertraulich. Bei Mail und Chat scheint das Thema allenfalls eine nachgeordnete Rolle zu spielen.
Träger der bundesweiten Telefonseelsorge sind die beiden christlichen Kirchen in Deutschland, die evangelische und katholische Kirche. Rund 7.500 umfassend ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit vielseitigen Lebens- und Berufskompetenzen stehen den Angaben zufolge Ratsuchenden zur Seite.
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