31.07.2018
Welterschöpfungstag: WWF sieht gefährliche Entwicklung

Berlin (epd). Die Umweltorganisation WWF warnt vor den Folgen des globalen Ressourcen-Raubbaus durch den Menschen. Mit dem Welterschöpfungstag (Earth Overshoot Day) hätten ab Mittwoch die Menschen rein rechnerisch alle Ressourcen aufgebraucht, die auf der Erde innerhalb eines Jahres nachwachsen können und damit nachhaltig zur Verfügung stehen, teilte der WWF am Montag in Berlin mit.

"Ab 1. August erhöht sich erneut das globale Haushaltsdefizit der Menschheit. Für den Rest des Jahres leben wir auf Pump und verbrauchen damit die Lebensgrundlage unser Kinder und Enkel", kritisierte Jörg-Andreas Krüger vom WWF Deutschland. Die Entwicklung sei so gefährlich, da sie seit über dreißig Jahren ungebremst anhalte. 2017 lag der Welterschöpfungs- oder Erdüberlastungstag noch auf dem 2. August, vor zwanzig Jahren im Oktober.

Die Folgen der jahrzehntelangen Übernutzung sind laut WWF bereits heute weltweit spürbar. Die Klimakrise und das größte Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier habe alle Kontinente erfasst. Das zeigten nicht zuletzt dieser Dürresommer oder die seit Jahren zu trockenen Frühjahre, unter denen Landwirtschaft und Ökosysteme gleichermaßen leiden würden.

Der WWF fordere daher eine Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik, indem etwa Agrarsubventionen klarer an Umweltkriterien geknüpft werden, anstatt damit die Übernutzung unserer Umwelt zu fördern. Zudem müsse konsequent die Energiewende und der Kohleausstieg umgesetzt werden. Deutschland verbrenne so viel Braunkohle wie kein anderes Land der Welt. Das sei ein klimapolitisches Desaster. Auf globaler Ebene fordert die Umweltorganisation die Eindämmung der Plastikflut.

Der 1. August markiert in diesem Jahr den Zeitpunkt, ab dem die Menschheit nach Berechnungen des "Global Footprint Network" die gesamten natürlichen Ressourcen, die der Planet innerhalb eines Jahres erzeugen kann, bereits verbraucht hat. Um ihren Ressourcenbedarf nachhaltig zu decken, bräuchte die Weltbevölkerung demnach aktuell 1,7 Erden, gemessen am deutschen Verbrauch sogar drei, hieß es nach Angaben von Entwicklungs- und Umweltorganisationen.

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Und zum gleichen Thema gibt es auch ein "Was glaubst du?" vom Internationalen Audiodienst (iad): https://audiodienst.de/mediathek/89-0-rtl/2018/08/05/welterschoepfungstag/7871

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